Nicht jedes gewünschte Projekt ist umsetzbar
(Pörnbach, rt)Pörnbachs Bürgermeister Bergwinkel.
Nur knapp 80 Interessierte kamen am gestrigen Donnerstagabend in den Gasthof Bogenrieder, um sich bei der Bürgerversammlung vom Pörnbacher Ortschef Helmut Bergwinkel (FUW) zu informieren. Fragen wurden im Anschluss an den allgemeinen Vortrag allerdings nur wenige gestellt.
„Wir haben einen gesunden Zuwachs – Pörnbach ist weiterhin lebenswert und schön“, meinte Bergwinkel in der Einleitung seines Vortrages über die Entwicklung des Ortes. Unter anderem ging er auf die Kinderkrippe mit zwei Gruppen ein, womit man sehr gut aufgestellt sei. Dies gelte auch für den Kindergarten, der 75 Plätze aufweise. Für Pörnbach stünden viele Aufgaben an, für die man das mittlerweile angesammelte Guthaben auf dem Konto benötige. Insofern dürfe man sich nicht täuschen lassen, was die Finanzkraft Pörnbachs anbelange. Als einen „Dauerbrenner“, auf den er besonders aufmerksam machen wolle, bezeichnete der Bürgermeister das Unkraut in den Straßen. Um dem entgegenzuwirken appellierte er an die Anwohner, die Straßen vor ihren Häusern regelmäßig zu kehren. Weiterhin auf der Suche sei man in der Kommune nach Unterbringungsmöglichkeiten für Asylbewerber, von denen bislang zehn im Ort wohnten. Der sich um jene Personen kümmernde Asylhelferkreis sei eine „hervorragende Gruppe“ hinter der die Gemeinde samt ihren Räten stünden. Das als Unterkunft vorgesehene frühere Toerring-Verwaltungsgebäude sei vom Landratsamt noch nicht angemietet worden. Das aber sei jetzt nicht Sache der Gemeinde, die ihre Aufgaben dazu erledigt habe. Wegen der Zukunft des Gasthofes zur Post laufe ein Vorprojekt, dessen Auswertung im ersten Jahresquartal bevorstehe.
Rücklagen 1,7 Millionen Euro
Als in 2016 bevorstehenden Aufgaben bezeichnete Bergwinkel neben der Ausschreibung für die Kanalsanierung auch die Entwurfsplanung für die Kläranlage und die Breitbandwentwicklung neben etlichen weiteren. „Nicht erschrecken“ sollten die Bürger, wenn sie von der Umschuldung der Gemeinde hörten, denn dabei handle es sich lediglich um eine Umschichtung bestehender Kredite in neue Verträge aufgrund der aktuellen Zinsentwicklung. Der Schuldenstand sei bei 1.081.063 Euro, was einer Pro-Kopf-Verschuldung von rund 504 Euro entspreche. Rücklagen gebe es in einer Höhe von mehr als 1,7 Millionen Euro. Sein Fazit zog Bergwinkel mit dem Hinweis auf die Notwendigkeit, verantwortungsvoll mit den Finanzmitteln umzugehen und wies gleichzeitig darauf hin, dass nicht jedes gewünschte Projekt in der Gemeinde auch umgesetzt werden könne.
Was passiert mit anerkannten Flüchtlingen?
Bürgerfragen betrafen etwa die Anregung, einen Defibrillator im Ort zu installieren (Bergwinkel: „Das werden wir im Gemeinderat noch behandeln“, eine konkrete Aussage dazu könne momentan nicht gemacht werden), den Breitbandausbau im Zusammenhang mit Straßenbauarbeiten (Um die Bauausführungen werde ein „großes Geheimnis“ gemacht, es gebe mehrere Anbieter, darunter die Deutsche Telekom, die bereits Kabel verlegt habe, somit könnten darüber keine genauen Aussagen erfolgen, zumal die Ausschreibung dafür noch laufe) und ob die Gemeinde für Wohnungen für anerkannte Asylanten zu sorgen habe. Dazu führte Bergwinkel aus, dass sich auch Pörnbach darum kümmern müsse, analog zu obdachlosen deutschen Staatsbürgern im Ort – 2014 hebe es einen derartigen Fall bereits gegeben - , dass diese Menschen ein Dach über dem Kopf erhielten. Diese sogenannten Fehlbeleger in den Asylbewerberunterkünften würden vom Landratsamt derzeit noch toleriert. Wie das in Zukunft aussehen werde, könne man derzeit nicht sagen.
Grafiken: Gemeinde Pörnbach
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