Fusionspläne gescheitert!
(Pfaffenhofen, hr)Dass es so kommen wird, davon war im Vorfeld schon auszugehen, dennoch war es am Ende ein deutliches Votum. Einstimmig stellten sich alle 25 anwesenden Stadträte hinter Bürgermeister Thomas Herker (SPD) und stimmten gegen eine Fusion mit Ingolstadt und Eichstätt.
„Der Stadtrat spricht sich nach ausführlicher Diskussion und Abwägung dafür aus, die Fusionsgespräche mit den Sparkassen Ingolstadt und Eichstätt zu beenden“, mit diesem Satz war schlussendlich das offiziell, was ohnehin jeder erwartet hatte. Die Pläne für einen Zusammenschluss sind nicht nur auf Eis gelegt, sondern gestorben. Wegen Unstimmigkeiten bezüglich der Verteilung der künftigen Gewerbesteuer sind die Gespräche über den geplanten Zusammenschluss gescheitert. Schon vor zwei Wochen hatte der Pfaffenhofener Bürgermeister die Verhandlungen mit Ingolstadt und Eichstätt platzen lassen und in diesem Zusammenhang auch für Unmut in Wolnzach und Geisenfeld gesorgt.
Ohne Rücksprache mit dem Verwaltungsrat und ohne seine beiden Kollegen über sein Ansinnen zu informieren, war Herker damals an die Öffentlichkeit gegangen und hatte dafür gesorgt, dass es zwischen Pfaffenhofen auf der einen und Geisenfeld und Wolnzach auf der anderen Seite mehr als nur atmosphärische Störungen gegeben hat. Einen Fehler, aus dem der Pfaffenhofener offensichtlich gelernt hatte, denn wie aus gut unterrichteten Quellen zu vernehmen war, will er über die Gründe der Stadtratsentscheidung mit dem Geisenfelder und Wolnzacher Bürgermeister sprechen.
Dass die Entscheidung letztlich so gefallen ist, das war ohnehin erwartet worden. Am Ende bleibt die Frage, wie es mit der Kreissparkasse Pfaffenhofen weitergehen wird. Wie es in dem Beschluss weiter heißt es: „Dem Stadtrat ist bewusst, dass dies auch ohne Fusion entsprechende Strukturanpassungen nach sich ziehen wird.“ Damit bezieht sich der Stadtrat auf den steigenden Druck seitens der Europäischen Zentralbank und der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht. Genau dieser auf auch ein Grund warum man über einen Zusammenschluss verhandelt hatte. Wie aus dem Ingolstädter Rathaus zu erfahren war, werden die Gespräche über eine Fusion zwischen den Sparkassen Eichstätt und Ingolstadt ohne Pfaffenhofen weitergeführt.
In Pfaffenhofen sollen nun die Weichen gestellt werden, dass die Sparkasse personell und strategisch so aufgestellt wird, dass das Geldinstitut eigenständig bleiben kann. Im Zentrum dieser Überlegungen steht dabei, dass auch in Zukunft die Versorgung der Bürger und Unternehmen mit Bankdienstleistungen sichergestellt werden kann. Es bleibt nur die Frage, ob Pfaffenhofen diesem Druck, der auch seitens der EZB und der BaFin aufgebaut wurde alleine in den kommenden Jahren standhalten kann, oder ob man in einigen Jahren doch einen Partner brauchen wird.
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