Krankenhaus Mainburg ist nun auch Fachzentrum für Hüft- und Kniegelenke
(Mainburg, rt)Freuen sich über die neue Zertifizierung des Krankenhauses Mainburg als „EndoProthetikZentrum“: (v.l.) Assistenzarzt Thomas Oelfin, Chefarzt Thomas Pausch und Oberarzt Florian Mayer. Foto: Ilmtalklinik GmbH
Die Unfallchirurgie und Orthopädie am Krankenhaus Mainburg hat jüngst für drei Jahre das Zertifikat als „EndoProthetikZentrum“ erhalten. Pro Jahr werden in der Klinik rund 250 dieser Operationen durchgeführt und erfüllt die Kriterien der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und orthopädische Chirurgie zur Vergabe der Zertifizierung.
„Die Vorbereitungen haben ein Jahr in Anspruch genommen. Wir haben unter anderem eine Dokumentation erstellt, Abläufe beschrieben und Kooperationen mit 15 Partnern vereinbart“, erklärt Chefarzt Thomas Pausch, der im November 2007 die chirurgische Abteilung am Krankenhaus Mainburg übernommen hat. In den folgenden Jahren baute er gemeinsam mit seinem Team den unfallchirurgischen und orthopädischen Schwerpunkt kontinuierlich aus. Damit habe er sich in den letzten Jahren einen hervorragenden Ruf auf diesem Gebiet erarbeitet, sagt Kliniksprecherin Bianca Frömer. Das Zertifikat sei nun die Bestätigung dieser Arbeit. Seit dem 1. Juli vergangenen Jahres wird Pauschs ärztliches Team durch den leitenden Oberarzt Florian Mayer unterstützt. Der Unfallchirurg und Orthopäde ist als Zentrumskoordinator maßgeblicher Teil des neuen „EndoProthetikZentrums“. Am Krankenhaus Mainburg stehen mit mit den beiden Ärzten zwei Hauptoperateure zur Verfügung. Weiterhin wird das Team durch den erfahrenen Assistenzarzt Thomas Oelfin als Qualitätsbeauftragten ergänzt.
Hohe Qualität und Quantität
Die hohe Qualität der Behandlungen wird für die Erlangung des Zertifikats auch über Quantität erreicht. Nicht nur über die Menge an Operationen, sondern auch über die Zahl der am Behandlungsprozess Beteiligten. Pausch zufolge sind bis zur Implantation eines neuen Hüft- oder Kniegelenkes eine Vielzahl an Kooperationen notwendig. So müssen die Patienten zuvor eine OP-Vorbereitung durchlaufen, Laborleistungen müssen erbracht, Blut bereitgestellt und gegebenenfalls andere Ärzte wie Schmerztherapeuten oder Herzspezialisten konsultiert werden. Dazu kommen Ärzte, Pfleger, Zulieferer von Endoprothesen und die strukturierte Überwachung von Prozessen in Diagnostik, Station, OP und Ambulanz. Für Mayer besteht der Vorteil der Zertifizierung vor allem in der Überprüfung und Dokumentation jedes einzelnen Behandlungsschrittes. Transparente Abläufe und eine Prozessoptimierung sind die Folgen.
Prozesse unter der Lupe
Vorbildliche Dokumentation und niedrige Komplikationsraten
Der Grund für den Erhalt des Zertifikates ist nach Angaben der Ilmtalklinik GmbH neben der vorbildlichen Dokumentation eine optimierte Qualität. Die Implantate sind korrekt positioniert, Re-Operationen sehr selten und Komplikationsraten äußerst niedrig. Davon profitieren Patienten und Personal in gleichem Maße. In Mainburg können die Patienten bereits am ersten Tag nach der Operation das Bein schmerzadaptiert voll belasten und bekommen zweimal am Tag eine individuelle krankengymnastische Behandlung. Dadurch konnte sogar die Zeit des stationären Aufenthaltes von gut zwölf Tagen auf sieben Tage verkürzt werden. In der Regel schließt sich dann für drei Wochen eine stationäre Reha-Maßnahme an. Auch hier bestehen durch die Zertifizierung gute Kooperationen.
Das Team um Chefarzt Pausch bereitet sich bereits jetzt schon wieder auf das jährliche Überwachungsaudit Ende 2016 vor, in dem die Prozesse und Ergebnisse erneut unter die Lupe genommen werden. Ziel ist es, die Qualität und damit auch langfristig das Zertifikat zu erhalten. Denn es zeichnen sich nach Meinung von Pausch bereits jetzt zwei Dinge deutlich ab: „Krankenkassen und Politik legen zunehmend Wert auf Zertifizierungen von Fachzentren und auch der Trend zu Qualitätssicherung und Dokumentation sei ungebrochen.“
Häuserübergreifende Versorgung
Aufgrund der seit Mitte 2015 umgesetzten häuserübergreifenden Leitung der Unfallchirurgie und Orthopädie profitiert auch das Krankenhaus Pfaffenhofen von der Expertise. „Die Versorgung mit künstlichen Hüft- und Kniegelenken kann dort mit der gleichen Qualität wie im ‚EndoProthetikZentrum‘ Mainburg durchgeführt werden, denn die Operateure kommen in diesem Fall zum Patienten und nicht umgekehrt“, so Mayer. In Pfaffenhofen werde zudem weiterhin die Wirbelsäulenchirurgie als Schwerpunkt im Fokus stehen. Womit den Patienten an beiden Standorten der Ilmtalklinik GmbH eine medizinische Versorgung angeboten werde, die höchsten Qualitätsansprüchen gerecht werde.
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