Philipp Hartmann - Die Zeit vergeht wie ein brüllender Löwe

Philipp Hartmann - Die Zeit vergeht wie ein brüllender Löwe

Der Volkshochschule Pfaffenhofen ist mit ihrer Reihe "Der besondere Film" im neuen Semester etwas ganz besonderes gelungen. Nicht nur der Film "Die Zeit vergeht wie ein brüllender Löwe" ist ein außergewöhnliches Werk, auch der Regisseur des Filmes, der leibhaftig anwesend war, entpuppte sich als eine wahre Fundgrube an unvergessenen Eindrücken.

Es geht um Zeit, Zeit haben, Zeit nehmen, Zeit verbrauchen, und, und, und, die Tätigkeitsformen zur Benennung würden dieselbe lange füllen. Nach einer kurzen Einführung durch Peter Dorn, hatten gut 70 Zuschauer das entspannte Vergnügen, diesen wunderbaren Film zu genießen. Eigentlich gibt es keinen roten Faden, die Handlungen und Szenen könnten auch in einer anderen Reihenfolge spielen. Archivmaterial, gestellte Szenen mit und ohne Drehbuch, Kommentare, textfreie Passagen oder gezielte Aussagen, so wie sich Philipp Hartmann die Zeit im speziellen einfach vorstellt.

Philipp Hartmann (rechts), ist freier Filmemacher und zugleich promovierter Umweltökonom, mit "Die Zeit vergeht wie ein brüllender Löwe" tourt er im Wohnmobil durch die Kinos der Republik (http://zeit-film.de/) und arbeitet gleichzeitig an einem neuen Film, eben über diese Reise. Viele Fragen am Ende der Vorstellung, bei der sogar im Abspann absolute Stille im Kinosaal herrschte, beantwortete er umfänglich. Teilweise entwickelte sich ein heftiger Diskurs über die eine oder andere Einstellung, besonders der lange letzte Teil, eine nicht enden wollende Fahrt mit einem Sessellift, barg Diskussionsstoff.
Den Film zu erzählen, sprich ihn erklären zu wollen, scheitert am eigenen subjektiven Empfinden. Wie bei jedem Kunstwerk, macht sich der Betrachter ein eigenes Bild und wird damit zum Künstler, wie Josef Beuys schon treffend bemerkte. Ein Film wurde so zu 70 Filmen, der Dank geht an den Erschaffer und seine Protagonisten.