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Spende für Kinderheim in Togo

(Rohrbach, wk)

Die EineWelt-Gruppe Rohrbach ist seit 20 Jahren aktiv, 18 Jahre davon im Buchladen von Claudia Gabriel in der Hofmarkstraße, wo es auch „FairTrade-Produkte“ sowie Bananen und Orangen von Kleinbauern aus Südamerika zu kaufen gibt. Die Gruppe hatte früher ihre erzielten Überschüsse in Projekte direkt im Ausland investiert, sich aber in letzten Jahren verstärkt heimischen Gruppen zugewandt.

nicht nur Bücher gibt es in der Buchhandlung Gabriel


Die letzte Spende ging an die Gruppe der Nepal-Hilfe Beilngries und in diesem Jahr hatten sich die Gruppenmitglieder für die Unterstützung eines Kinderhilfeprojekts der Trommelgruppe „Tamatogo“ aus Geisenfeld entschieden. Tamatogo hatte vor Jahren ein Grundstück im Dorf Yogon nahe der Hauptstadt Lomé gekauft, Gebäude gebaut und dort Waisenkinder aufgenommen; sie bieten ihnen Unterricht und helfen ihnen bei der Berufsausbildung.

 

Brigitte Peters mit Ehemann und Tochter (vorn) und Elisabeth Rottler von der Trommelgruppe

 

Brigitte Peters und ihr Ehemann Amidou Mahamadou, der aus Togo stammt, hatten das Elend vor Ort gesehen und das Schicksal der Waisenkinder kennengelernt. Selbst wenn Kinder nach dem Tod ihrer Eltern von anderen Familienangehörigen aufgenommen werden, so haben sie wenig Unterstützung und können nicht zur Schule, weil sie bei den Angehörigen mitarbeiten müssen. Außerdem herrscht in Togo ein reger Handel mit Kindersklaven. Um ihre Hilfe vor Ort abzusichern, gründete das Ehepaar 2007 in Deutschland und Togo jeweils einen Verein, der jetzt 14 Waisenkinder betreut.
Brigitte Peters berichtete beim Treffen in der Musikschule „realtime“ über Togo und die dortigen Verhältnisse. Vor Jahren herrschte dort ein Diktator, dessen Sohn nach dem Tod seines Vaters 2005 vom Militär als Nachfolger eingesetzt wurde. Die durchgeführten späteren Wahlen wurden weltweit als gefälscht bezeichnet und Polizei und Militär sowie Korruption beherrschen das Leben und der Staat zählt zu den ärmsten weltweit. Die gut 6,3 Mio. Menschen der knapp 50 Volksgruppen sprechen je nach Region die unterschiedlichsten Sprachen und können sich dann nur in Englisch oder Französisch unterhalten. Es gibt aber auch noch Einwohner, die Deutsch sprechen können, da Togo bis zum 1. Weltkrieg deutsche Kolonie des Kaiserreichs war und Deutsch heute als zweite Fremdsprache in den Schulen angeboten wird. Die Lebenserwartung der Menschen dort liegt bei knapp 60 Jahren.
Die Trommelgruppe Tamatogo tritt bei vielen Gelegenheiten auf, sammelt Spenden für das Kinderprojekt in Togo und vermittelt Patenschaften für die Kinder. Der jährliche Finanzbedarf liegt bei 2.000 Euro für Personal und 5.000 Euro für die Kinder und der Verein ist dankbar für jede Spende. Eigentlich könnten bis zu 80 Kinder in dem Projekt betreut werden, doch dazu reichen die finanziellen Mittel nicht. Und die staatlichen Behörden überwachen die Arbeit der ausländischen Vereine stark. Deshalb war die Freude groß, als sich die EineWelt-Gruppe Rohrbach meldete, um 500 Euro zu spenden. Als Dank wurde ein tolles Trommelkonzert geliefert und eine Fotoschau über „Ein Container für Togo“ gezeigt.

v.l.: Petra Pfoser, Doris Hopp,Amidou Mahamadou, Brigitte Peters, Claudia Gabriel, Tochter Peters, ehem. Firmlinge Katharina Henseler, Lina Köpf


 

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