"Himmi-Herrschafts-Firmament"
(Mainburg, sia)Foto: Ritchie Herbert
Da war zuerst gar nix, dann nix und dann wieder nix. So darfs ned bleibn. Wohl die bayrische Version zur Erschaffung der Welt, vorgetragen von Peter Graf, dazu himmlische Musik von Stefan Straubinger. Volles Haus gab es bei der szenischen Lesung „Baierische Weltgeschichte“ von Michl Ehbauer im LSK-Theatersaal.
Zuerst schlaffa und dann die Welt erschaffa, so muss es der Herrgot wohl gemacht haben. Scheint so, als habe der Stern noch gefehlt auf dem wir wohnen, dazu bedurfte es einen Wischer, dann war die Welt schon da. Bei uns in Bayern wohl als Grantler bezeichnet, so sitzt Peter Graf an einem Tisch in einer Wirtsstubn mit Hirschgeweih. Bei einer Halbe Bier im Steinkrug für ihn und seine musikalische Begleitung Stefan Staubinger. Dazwischen immer wieder ein Schnapserl zur Stärkung. So in Szene gestellt erfuhr das Publikum mehr über die Baierische Weltgeschichte. Also wir waren beim nix auf der Welt und damit es aber nicht zu lädschad war, hat der Herrgott die Viecher erfunden. Dazu bleibt auch der Mensch ungezahm und vom Mensch entfernt hod ers raffa glernt. Hätt Gott uns aber nicht erschaffen gäbs noch mehr Affen. Aber warum schaut der Herrgott do zua? Da Mensch is guad, bloß de Leid san schlecht. Neben der Erschaffungsgeschichte bringt Michl Ehbauer auch die Verbindung zum 2. Weltkrieg in Spiel, wenn beispielsweise vom aufmüpfigen Engel Luzifer die Rede ist. Dabei werden die Zuhörer mit witzigen Wortspielen bei Laune gehalten, passend dazu die teils schrägen Töne von Stefan Straubinger mit Gesang, Drehleiter und Maultrommel. Eine amüsante Sichtweise auf die Entstehung der Welt, in der der erste Mensch natürlich ein ausgewachsener Bayer war.
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