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Gut aufgestellt für die Zukunft

(Reichertshofen, rt)

Viele Ehrengäste konnte Reichertshofens Bürgermeister Michael Franken (7.v.l.) bei seinem Neujahrsempfang im Feuerwehrhaus begrüßen. 

 

Zum Neujahrsempfang des Reichertshofener Bürgermeisters Michael Franken (JWU) am gestrigen Mittwochabend kamen zahlreiche Träger der Bürgermedaille des Marktes, Träger des Ehrenringes und weitere Ehrengäste ins örtliche Feuerwehrhaus. In den Mittelpunkt seiner Rede stellte das Marktoberhaupt neben der Flüchtlingsproblematik aber auch beeindruckende Zahlen zum Ort. Reichertshofen prosperiert denen nach mit steigender Tendenz.

„Persönlich ziehe ich für das Jahr 2015 eine positive Bilanz und kann dies auch für die Marktgemeinde Reichertshofen tun. Wenn auch die Ereignisse in Winden mit dem feigen Brandanschlag im Juli letzten Jahres einen dunklen Schatten auf unseren Ort werfen“, leitete Franken seine Ansprache ein. Den Tag des Verbrechens, für das er sich schäme, bezeichnete das Ortsoberhaupt als den vermutlich dunkelsten der Marktgemeinde. Den Gegensatz dazu bilde die Arbeit der beiden örtlichen Asyl-Helferkreise, die erfolgreiche, „tolle“ Arbeit leisteten. „Mein Dank gilt auch hier all denjenigen, die nicht nur meckern, jammern und reden, sondern denjenigen, die die Ärmel hochkrempeln und anpacken.“

Konstruktive Begleitung

Franken merkte auch an, dass die in Winden am Aign untergebrachten Syrer und Afghanen sich nach den Ereignissen in Köln und anderen Städten von den dort begangenen Delikten schriftlich distanziert hätten. Derzeit lebten 145 Asylbewerber in Reichertshofen. Bis zu der von allen Landkreisgemeinden angestrebten Zwei-Prozent-Quote fehlten noch 13 Plätze. „Möglicherweise sprechen wir bald von drei Prozent; dann werden rund 100 weiter Plätze benötigt.“ Wer bisher als Gemeinde dahingehend blockiert habe, werde sich auf die Belegung dortiger Hallen einstellen müssen. „Ich habe mich immer für eine konstruktive Begleitung der Unterbringung von Flüchtlingen eingesetzt. Das zahlt sich nun aus. Weder muss die Gemeinde derzeit Steuergeld in die Hand nehmen, um Unterkünfte zu bauen, noch muss die Belegung von Turnhallen befürchtet werden!“

Starker Zuwachs

„Die Neuausrichtung des Marktgemeinderates hat der Diskussionskultur und dem ergebnisorientierten Handeln sicherlich gutgetan. Viele der realisierten und angestoßenen Projekte werden die Entwicklung unserer Gemeinde nachhaltig positiv beeinflussen“, sagte Franken im Hinblick auf zwei neue Gemeinderäte der Christsozialen. Für erwähnenswert hielt der Bürgermeister den mit 175 hinzugekommenen Bürgern „starken Einwohnerzuwachs im Jahr 2015.“ Dies sei einer der stärksten Zuwächse in einem Jahr überhaupt gewesen und die Einwohnzahl betrage nun 8.089 Personen.

Dank verantwortlicher Bewirtschaftung der Haushaltsmittel und vorsichtiger Einnahmenplanung den habe die Gemeinde den Haushalt sehr gut abgeschlossen. „Wir mussten keine neuen Kredite aufnehmen“, und es seien sogar Altkredite getilgt worden. Der Schuldenstand habe den niedrigsten Wert seit vielen Jahrzehnten. „Angesichts der großen Aufgaben und kostenintensiven Maßnahmen der nächsten Jahre sind ein gefülltes Bankkonto und ein vergleichsweise niedriger Schuldenstand sehr wichtig.“

Hunderte neuer Arbeitsplätze

Gemeinsam könne man stolz sein auf das Erreichte. „Obwohl wir in der Familien- und Wirtschaftspolitik große Erfolge vorweisen können, gilt es, das gute Konjunkturklima zu nutzen um noch vorhandene Defizite abzubauen.“ Franken erwähnte auch die stetig steigende Zahl an Arbeitsplätzen, die die Gemeinde verzeichnen kann und untermauerte dies mit entsprechendem Zahlenmaterial. Sein Ziel sei es, auf mindestens 600 neue Arbeitsplätze durch wirtschafts- und unternehmerfreundliche Politik bis zum Juni des Jahres 2020 zu kommen.

Der Neujahrsempfang des kommenden Jahres könnte übrigens bereits in der heuer neu entstehenden Schulmensa abgehalten werden. Diese Hoffnung äußerte zumindest Franken im Rahmen der diesjährigen Veranstaltung.

Unter anderem gesehen beim Neujahrsempfang wurden Reichertshofens Zweiter Bürgermeister Adolf Kothmeier (JWU) und der Dritte Bürgermeister Georg Link (FW), der Geistliche Rat und ehemalige Orts-Pfarrer Josef Dunau sowie Langenbrucks Pfarrer Michael Schwertfirm.


Die Leiter der beiden Asylhelferkreise in Reichertshofen, Conny Maier (3.v.r.), und Winden am Aign, Susanne Blümelhuber (4.v.l.) , bekamen beim Neujahrsempfang als Spende des Gemeinderates, der dafür gemeinschaftlich auf seine Sitzungsgelder der Jahresabschluss-Sitzung verzichtet hatte, jeweils 380 Euro überreicht.

 

Gute Zusammenarbeit

„Die Asylhelferkreise funktionieren so gut bei uns, weil Landratsamt, Gemeinde und Pfarrei so gut zusammenarbeiten. Nur mit diesem Rückhalt kann man diese Arbeit machen“, sagte Conny Maier nach ihrem Dank für das gespendete Geld. Die Gelegenheit nutzend wies sie darauf hin, dass sie sich Sorgen mache um die ärztliche Versorgung der Flüchtlinge in Reichertshofen. Denn nur ein Zahnarzt und ein Allgemeinarzt wären bereit, Asylbewerber als Patienten anzunehmen.

Birgit Blümelhuber sagte unter anderem, dass sie sich auf das „erste Asylbaby“ freue, das bald zur Welt komme. Gut funktioniere auch die „Tafel-Organisation“, für die sie sich herzlich bedanke.
 

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