Asylbewerberunterkunft Rockolding: Lage hat sich beruhigt
(Rockolding, rt)Der stellvertretende Pfaffenhofener Landrat Anton Westner ist entrüstet über die Ausschreitungen in Rockolding. Archivfoto: Raths
Eine Beruhigung der Lage meldet am heutigen Freitagnachmittag das Landratsamt Pfaffenhofen nachdem es in der gestrigen Nacht in der Asylbewerberunterkunft in Rockolding zu einer Schlägerei unter den Asylbewerbern gekommen, an der offenbar bis zu 30 Personen beteiligt waren (Hallertau.info berichtete). Es gab 15 Personen die dabei Verletzungen erlitten.
Wie das Landratsamt berichtet, sind am vergangenen Donnerstag 47 Asylbewerber aus Afghanistan in Rockolding angekommen. Sie wurden in einem der Zelte untergebracht, in dem bereits syrische Asylbewerber untergebracht waren. Dem Vernehmen nach ist es infolge von Unstimmigkeiten zu einer Schlägerei zwischen mehreren Männern gekommen. Security-Kräfte seien während des Vorfalls vor Ort gewesen, deren Anzahl sei während der Nacht verdreifacht worden, so die Mitteilung der Kreisbehörde. Der Rädelsführer sei „sofort noch in der Nacht in eine andere Einrichtung verlegt“ worden.
Größere Schäden sind den Angaben des Landratsamtes nicht entstanden; lediglich ein Bettgestell ist nicht mehr benutzbar. Gegen die Beteiligten wird von der Polizei wegen schwerer Körperverletzung ermittelt.
Der amtierende Landrat Anton Westner (CSU) in Vertretung des sich im Urlaub befindlichen Martin Wolf (CSU) verurteilt den Vorfall aufs Schärfste: „Ein derart aggressives Verhalten der Asylbewerber ist nicht zu akzeptieren. Trotz der sicher nicht einfachen Umstände, unter denen die Asylbewerber in Rockolding untergebracht sind, werden die lebensnotwendigen Bedürfnisse befriedigt: Sicherheit, Essen, ein Schlafplatz, ein warmes Dach über dem Kopf und damit die Möglichkeit, das Asylverfahren in Deutschland zu durchlaufen.“
Mehrfach habe man berichtet, dass eine anderweitige Unterbringung im Landkreis nicht mehr möglich sei. „Angesichts der teilweise lebensbedrohlichen Situation in den Heimatländern und den dramatischen Umständen, die zu Flucht führten, können wir erwarten, dass sich die Asylbewerber hier bei uns, mit der Unterbringungssituation, die uns möglich ist, arrangieren und die Regeln des zwischenmenschlichen Umgangs beachten.“
In Rockolding stehen für die Unterbringung von insgesamt 160 Personen zwei „Schlafzelte“ und ein Zelt als Aufenthaltsraum sowie Sanitärcontainer zur Verfügung.
Kommentare
Einen Kommentar schreiben
Sie müssen sich anmelden, um Kommentare hinzuzufügen.