Der Taktgeber des Landkreises feiert Sechzigsten
(Pfaffenhofen, rt)Hat den Taktstock fest in Händen: Landrat Wolf dirigierte an seinem heutigen Geburtstag die Stadtkapelle Pfaffenhofen - und gibt ansonsten aus der Kreisbehörde die Richtung vor.
Großer Bahnhof war am Vormittag im Stockerhof angesagt: Pfaffenhofens Landrat Martin Wolf (CSU) feierte dort seinen heutigen 60. Geburtstag mit rund 150 politischen Weggefährten sowie Vertretern von Wirtschaft, Behörden und Verbänden. Am Nachmittag gab es im Rentamt die Gelegenheit für die Bürger, bei einem Glas Sekt oder einer Tasse Kaffee zur persönlichen Gratulation.
Wolf ist zweifelsohne vielseitig: Der Landkreischef fährt leidenschaftlich gerne Motorrad, vorzugsweise in der Hallertau, und steuert mindestens einmal im Jahr ein Segelboot, und zwar im Mittelmeer. Nur die Theaterbühne rückte in den Hintergrund, denn die er hat sie gegen die politischen Bühne getauscht. Regisseur blieb er sozusagen. Oder Dirigent, wie beim Geburtstagsfest heute Morgen. Da gab er bei der in großer Besetzung angetretenen Pfaffenhofener Stadtkapelle den Takt vor.
„Man ist nur (eigentlich) nur lebendig, wenn man sich des Wohlwollens der anderen erfreut“, zitierte Wolf aus Goethes Wilhelm Meisters Wanderjahre. Niemand komme ohne Wohlwollen aus. „Ich spüre das vielfach“, sagte der Jubilar vor den geladenen Gästen „Ich spüre sehr viel Wohlwollen – das gibt mir auch die nötige Kraft!“ Dass er kommendes Jahr erneut als Landrat kandidieren will, daraus macht er keinen Hehl. Offen lässt Wolf, ob er sich zu einer verkürzten Amtszeit entschließen wird. Doch das zu erörtern, war heute nicht der Anlass.
So oder so erhält er „tatkräftige Unterstützung“ durch seine Frau Gisa und seine beiden erwachsenen Söhne, auf die er sehr stolz sei. Angesichts seiner zahlreich erschienenen Gäste - es gab praktisch keine Absagen und wenn, dann aus Krankheitsgründen – lobte Wolf am Ende seiner Rede sympathisch-schelmisch: „Ich kenne Sie alle – und Sie sind eigentlich alle in Ordnung.“
Wolf und seine Frau Gisa lauschen den Festrednern.
Dem stellvertretenden Landrat Anton Westner (CSU) war die Geburtstags-Laudatio vorbehalten: In Anspielung auf Wolfs Faible für den Fußballverein „Mit dem heutigen Tag bist Du jetzt ein wahrer ‚60-ger‘, nicht nur was die Fußballleidenschaft angeht, sondern auch dem Alter nach. Ich möchte daher noch einen Wunsch nachschieben. Möge Dein Leiden mit Deinen Blauen sich in mehrere Erfolgserlebnisse wandeln. Sie könnten sich ja einiges von den Roten abschauen.“ Unbedingt unpolitisch zu sehen sei das, meinte Westner. Wolf habe seine Talente zu nutzen gewusst. Unter anderem als früherer Landwirtschaftsrat und Fachschullehrer oder etwa als Persönlicher Referent des ehemaligen CSU-Landwirtschaftsministers Josef Miller. Talent bewiesen habe er aber auch beim Fußballspiel als „robuster Mittelfeldspieler.“
Jede Menge Prominenz aus der gesamten Region 10 und darüber hinaus kam in den Stockerhof, um Landrat Wolf zum runden Geburtstag zu gratulieren.
Dem seit August 2011 im Amt befindlichen Landrat bescheinigte Westner: „Du bist ein anderer, ein neuer Typ eines Politikers, hast sofort neue Maßstäbe, ja besondere Prioritäten gesetzt und dem Landkreis ein besonderes Gesicht gegeben.“ Im Kreistag aber auch im gesamten Landkreis gebe es mit ihm und durch ihn ein „wohltemperiertes Klima“. Zwischen den politischen Parteien gebe es einen Wettbewerb um die besseren Ideen. Wolf wünsche, ja fördere diesen Wettbewerb sogar. „Aber der Umgang untereinander ist respektvoll, wohl auch deshalb, da Du weißt, dass auf Dauer nur der Erfolg haben kann, der vor anderen den gebührenden Respekt zeigt.“
Weitere Festredner waren neben Ingolstadts CSU-Oberbürgermeister Christian Lösel („Ein Macher mit Visionen für die Region.“, nach einem Armenischen Sprichwort: „Auch der wohlerzogenste Wolf wird nie ein Lamm.“) auch Manfred Russer (CSU) als Sprecher der Landkreis-Bürgermeister. Der trug seine Geburtstagsgrüße in Gedichtform vor und sagte unter anderem zu Wolf: „Wir stehen hinter Dir, wenn’s vorne nicht langt.“ Karl Straub, CSU-Landtagsabgeordneter, bemerkte, dass man schon viel Blut und Wasser miteinander geschwitzt habe. Die Flüchtlingsproblematik habe der Landrat hervorragend im Griff. Über „kurze und unkomplizierte Wege“ in der Kommunikation miteinander freute sich Pfaffenhofens Stadtpfarrer Peter Wagner, der die Reihe der Redner dann mit einem Segen abschloss.
Wolfs größter Wunsch übrigens ist der, bei geistiger und körperlicher Gesundheit noch viele Jahre weiterarbeiten zu können. Und noch was: Der Landrat hat seine Geburtstagsfeier aus eigener Tasche bezahlt, wollte statt Geschenke lieber gute Gespräche und hoffte, noch einen ruhigen Geburtstagsabend verleben zu können. Diese Hoffnung wird sich aller Voraussicht nach allerdings nicht erfüllen ...
Altlandrat Rudi Engelhard (l.) war einer der zahlreich erschienenen Gäste, die Wolf zusammen mit seiner Frau Gisa herzlich begrüßte.
Unter den Gästen gesehen wurden unter anderem der Bundestagsabgeordnete Erich Irlstorfer, die frühere Staatssekretärin Erika Görlitz (beide CSU), der stellvertretende Pfaffenhofener Landrat Josef Finkenzeller (FW), der Abt des Klosters Scheyeren Markus Eller und Cellerar Pater Lukas Wirth (OSB), BRK-Kreisvorstand Hans Koziel, Kreisbrandrat Armin Wiesbeck, die Vertreter der Polizei - Geisenfeldes Inspektionsleiter Norbert Bachmaier und der Pfaffenhofener Polizei-Chef Thomas Schmid -, sowie die Landräte ausnahmslos aller Nachbarlandkreise.
Hohenwarts Bürgermeister Manfred Russer (CSU) überbrachte die Glückwünsche der Landkreis-Bürgermeister.
Laudator war der stellvertretende Landrat Anton Westner.
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