Terrorgefahr hält München auch am Wochenende in Atem
(Pfaffenhofen, rt)
Zugpendler aus dem Landkreis Pfaffenhofen müssen sich wie andere Bahnreisende darauf einstellen, dass es an Münchner Bahnhöfen auch weiterhin zu Einschränkungen wegen Terror-Alarm kommen kann. In der Nacht zum heutigen Sonntag etwa wurde ein öffentliches Telefon kontrolliert aufgesprengt, weil ein Spürhund der Polizei in Pasing auf Explosionsstoff anschlug.
Im Rahmen der verstärkten Streifentätigkeit stellten Bundespolizisten einen Fernsprecher fest, an dem offensichtlich manipuliert worden war. Hinter einer Abdeckung befanden sich nach Auskunft der Polizei augenscheinlich eine Kamera und ein kleiner Kasten. Bei einer Untersuchung mit einem Sprengstoffspürhund schlug dieser an. Da nicht abschließend geklärt werden konnte, ob es sich bei dem Gegenstand tatsächlich um Sprengstoff handelte, wurde am heutigen Sonntag gegen 0.15 Uhr die Südseite des Bahnhofs geräumt, die nächstliegenden Straßen gesperrt und zwei Wohngebäude mit 15 davon betroffenen Personen evakuiert.
Experten des Bayerischen Landeskriminalamtes stellten schließlich bei einer technischen Untersuchung fest, dass es sich nicht um Sprengstoff handelte und somit keine Gefährdung von Menschen vorlag. Gegen 5 Uhr in der Früh konnte der Einsatz beendet werden. „Hinsichtlich Urheber, Sinn und möglicher Strafbarkeit der vorgefundenen Vorrichtung haben wir Ermittlungen aufgenommen“, so ein Polizeisprecher am heutigen Nachmittag.
Kein Pardon mit „Trittbrettfahrern“
Gestrigen Samstagnachmittag rief ein bislang unbekannter Mann zwei Mal beim Polizeinotruf an und sprach dabei Bombendrohungen aus. Die polizeilichen Ermittlungen ergaben, dass der Anruf vom Hauptbahnhof erfolgte und dass der Mann anschließend in einen Regionalexpress einstieg. Dieser Zug wurde in Mammendorf angehalten. „Der Täter konnte bei der anschließenden Durchsuchung leider nicht festgestellt werden“, heißt es dazu von der Münchner Polizei. Zu dem Tatverdächtigen gebe es jedoch eine Videoaufzeichnung und weitere Ermittlungsansätze.
„Solche ‚Trittbrettfahrer‘ wollen bewusst das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung beeinträchtigen, indem sie vermeintliche schwere Straftaten androhen; wir werden auch weiterhin konsequent gegen solche Personen vorgehen. Sie müssen mit entsprechend schweren Strafen rechnen“, so ein Sprecher des Polizeipräsidiums München.
Kommentare
Einen Kommentar schreiben
Sie müssen sich anmelden, um Kommentare hinzuzufügen.