Besinnliche Waldweihnacht
(Rohr, wk)
Wäre das Christkind am gestrigen Abend im Wald hinter Rohr gewesen, es hätte schon von ferne aufgeregte Kinderstimmen vernommen, die sich mit ihren Eltern, und bewaffnet mit Taschenlampen oder Laternen, vom Feuerwehrhaus Rohr zur abendlichen Waldweihnacht aufgemacht hatten. Organisiert wurde dieser Abend wieder unter Leitung des Vorsitzenden des Obst- und Gartenbauvereins Rohr-Gambach, Stefan Maier.
Die gut einhundert Teilnehmer, Eltern mit Kindern, trafen sich am Feuerwehrhaus und nach einigen weihnachtlichen Weisen eines Bläserquartetts der Rohrbacher Blasmusik, marschierten alle Richtung Wald, der knapp einen Kilometer hinter der Kirche liegt. Feuerwehrmänner sicherten die Straße und den Zug der Teilnehmer. Die vielen kleinen Kinder warteten mit ihren Eltern auf das, was da kommen sollte, denn der Weg zum Wald war nicht beleuchtet und recht dunkel war es inzwischen auch schon geworden und der Halbmond ließ sich auch schon durch einige Wolkenlöcher sehen. Die Eltern nutzten die Gelegenheit, mit alten Freunden und Bekannten auf dem Marsch zu plaudern und Fragen der Kleinen zu beantworten. Neugierig waren vor allem die etwas größeren Kinder, denen es gar nicht schnell genug gehen konnte, aber sie taten schon recht cool bei ihren Gesprächen untereinander. Der Zug musste aber immer wieder gebremst werden, damit alle Schritt halten konnten. Schon von weitem sahen alle die Lichter des Christbaumes durch den Tannenwald schimmern. Es wurde fast eine sternenklare Nacht, aber der weiße Nebel waberte schon über Wegen und Wiesen. Beim Wald angekommen, leuchteten Kerzen in Gläsern auf dem Boden allen den ansteigenden Weg nach oben zum Christbaum, um den sich die Kinder mit ihren Eltern dann scharten.
Die Waldweihnach begann mit dem gemeinsam gesungenen Lied „Oh Tannenbaum“ und die kleine Laura erzählte eine kurze Geschichte. Die Kleinsten durften dann mit Gitarrenbegleitung gemeinsam ihr Lied „Was macht denn der Ochs im Stall“ schmettern, danach folgte ein Klarinetten-Duo mit Julia und Nathalie, dann wieder eine Geschichte. So verging der Abend recht schnell, bis die Kleinen sich dann Baumschmuck aus den mitgebrachten Körben nehmen und den Christbaum schmücken durften. Das war für sie natürlich das Höchste. Nach einer weiteren kurzen Geschichte von Katherina endete die Waldweihnacht mit dem gemeinsamen Lied „Stille Nacht“ mit Begleitung des Bläserquartetts. Und da allen langsam etwas kalt wurde und nach dem Rückmarsch der kleine Hunger aufkam, gab es im Feuerwehrhaus Getränke und Stärkung für Groß und Klein.
Für Organisator Stefan Maier war es wieder eine erfolgreiche Veranstaltung, die besonders viele junge Eltern mit ihren Kindern zusammenbrachte und die ihn selbst an seine Jugendzeit erinnerte, als er mit seinem Vater auch an Waldweihnachten teilgenommen hatte. Deshalb ist es ihm seit einigen Jahren ein Anliegen, diese alte Tradition wieder aufleben zu lassen.
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