Max Uthoffs Gegendarstellung
(Rohrbach, wk)Beim Gasthaus Zeidlmaier war wieder einmal „volles Haus“ angesagt, denn es war Kabarettabend. Max Uthoff hatte sich angekündigt, um dem Publikum seine Gegendarstellung zu präsentieren. Er schoss dabei seine Spitzen ins Publikum mit einer wahnsinnigen Geschwindigkeit und sprang dabei mit seinen Gedanken schnell von einem Thema ins nächste und stellte dabei immer wieder logische Verbindungen her.
Wortgewaltig und messerscharf, so der Volljurist, ein Kabarettist mit Leib und Seele, bekannt auch Kabarettist aus der ZDF „Anstalt“, wortgewandt, unkonventionell, viel satirische Schärfe, erzählte er seine Sicht der Dinge. Uthoff analysiert messerscharf die politischen wirtschaftlichen Verflechtungen und sieht dass die Schwachen als Feindbilder für die Mittelschicht herhalten müssen, weil sie als sozial schwach angesehen werden, obwohl sie eigentlich nur wirtschaftlich schwach sind.
Von CDU und CSU ist er gar nicht enttäuscht, da sie ja ohnehin machen, was sie vorher sagen, doch die SPD und die Grünen haben Uthoff enttäuscht. So Sigmar Gabriel, der das Handelsabkommen TTIP mit den USA unterstützt, dabei aber nur die Wirtschaftsinteressen im Auge hat, nicht dagegen die Interessen der Staaten, die in ihrer Politik durch wirtschaftliche Erpressung mit Schadenersatzforderungen zum Schweigen in ihrer Politik gebracht werden können, oder Andrea Nahles, die mit ihrer Streikrechtsänderung die kleinen Gewerkschaften schwächt und dabei das Streikrecht demontiert.
Schwabens Ministerpräsident Kretschmann von den Grünen sieht er als den großen Umfaller bei der Asyldiskussion, so dass er wohl in einiger Zeit auch Syrien zum „sicheren Land“ erklären würde. Und Katrin Göhring-Eckart verrate mit ihrer Forderung nach Einsatz der Bundewehrsoldaten im Mittleren Osten die frühere Leitfigur der Grünen, Petra Kelly. Und Bundespräsident Gauck ist für ihn unsere „Präsidentenhaubitze“ und Edmund Stoiber der Jäger des verlorenen Satzes.
Gründlich recherchierte Fakten und politische Verstrickungen sind sein Spezialgebiet, gnadenlos und klug, aber höchst unterhaltsam präsentierte er seine Sicht der Dinge, seine „Gegendarstellung.
Und wenn die Armen als Ausbeuter der Reichen hingestellt werden, platzt ihm der Kragen. Es geht ihm um Verteilungsgerechtigkeit und deshalb teilt er reichlich aus. Dabei kamen alle Bereiche zur Sprache, seien es Politik, Parteien, Politiker, Wirtschaft, Griechenland, Pegida, Rechtsradikalismus, die Justiz, der Bundespräsident, die USA, der VW-Abgasskandal und Technik im Allgemeinen, Arbeitslose, HARTZ IV, die Geissens, oder die Staatsverschuldung und Steuern. Er geißelte die Gewalt in den USA deren liebste Art aufeinander zuzugehen der Amoklauf ist und machte sich lustig über Menschen unter 60, die mit einem e-Bike zeigen, dass sie keine Lust aufs Radeln haben. Und die Änderungen in der Gesellschaft bewirken, dass keiner mehr vor die Haustür geht, sondern sich alles über Internet bestellt, sogar Outdoor-Jacken.
Söder und Seehofer sieht er als zwei Hornochsen, die aufeinander losstürmen, dabei hat er als Kabarettist kein Problem damit, dass Söder eines Tages Seehofer beerben kann, wie er mit einem kleinen Schmunzeln verriet. Und dass die Büste von Strauß in der Walhalla aufgestellt werden soll, ist auch kein Problem für ihn da dort ja ohnehin nur Kriminelle aufgestellt sind, außerdem käme die Büste ja nicht zu teuer, da ja der Hals wegfällt. Und Söder wäre gut als Darsteller im Tatort, wie er entspannt auf einer Bahre liegen würde, mit einem weißen Tuch über seinem Körper. Auch Dobrindt, „der Lackel“ bekam sein Fett weg als der größte Woody Allen Verehrer der Sparkasse Dinkelsbühl.
Die vielen Gäste im „Zeidlmaier“ hatten wirklich einen rasanten Abend hinter sich, viele hatten sich deshalb vorher die Zeit genommen und ihr Essen bestellt, das wie immer mit einer unglaublichen Geschwindigkeit von den Bedienungen serviert wurde. Auch in der Pause klappte die Bedienung hervorragend, die Servicekräfte sausten nur so um die Ecken und servierten zeitgerecht genau platziert an den Tischen, so dass es eine Freude war, ihnen bei der Arbeit zuzusehen. Irgendwie passte das alles zusammen mit dem Tempo, das Max Uthoff bei seiner „Gegendarstellung“ zeigte.
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