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Ein "Chef zum Anfassen" streicht die Segel

(Pfaffenhofen, hr)

Es war das Ende einer Ära und gleichzeitig auch der Beginn eines neuen Lebensabschnitts: Nach 46 Jahren bei der Hallertauer Volksbank geht Vorstand Walter Zillner in den verdienten Ruhestand.

Das Wort Bank kommt nicht nur vom italienischen „banca“, was so viel wie Wechseltisch bedeutet, sondern auch aus dem Althochdeutschen und Germanischen und bedeute Sitzgelegenheit, also ein Ort zum Entspannen und Ausruhen. So ist das Wort Bank für Walter Zillner sowohl Vergangenheit als auch Zukunft. „Lehn dich jetzt einfach zurück und denke gelegentlich an die Bank, die du über Jahre geprägt hast“, so der Aufsichtsratsvorsitzende Ernst Petz.

 


Aufsichtsratsvorsitzender Ernst Petz eröffnete die Veranstaltung, im Anschluss überbrachte der stellvertretende Landrat Anton Wester die Grußworte des Landkreises Pfaffenhofen.

„Für dich beginnt nun ein neuer Lebensabschnitt“, führte Anton Westner aus. Und so wohnten wohl auch bei Walter Zillner an diesem Abend zwei Seelen in seiner Brust. Die eine, die mit einem weinenden Auge auf das zurückschaut, was alles erreicht wurde, und die andere, die sich nun auf ein Leben jenseits eines durchgeplanten Terminkalenders freut. „46 Jahre im Beruf: Es hat mir immer Spaß gemacht, aber jetzt freue ich mich auf die Zeit danach!“ Und so wollte er einfach leise „Servus“ sagen.

 


Der 1. BGM Manchings Herbert Nerb überbrachte die Grüße der Marktgemeinde;
Dr. Alexander Büchel von der GVB München hielt die Laudatio.

Doch wenn man weit über 30 Jahre die Geschicke einer Bank lenkt und damit auch die Region prägt hat, dann ist das eben nicht nur ein Moment, um „Servus“ zu sagen, sondern mehr noch, um innezuhalten und auf das Geleistete zurückzublicken. „Im Grunde sind es immer die Menschen, die dem Leben seinen Wert geben“, das Zitat von Wilhelm von Humboldt unterstreicht dabei mit einfachen Worten, das um was es Walter Zillner während seiner 46 Jahre immer ging. „Ausdauer, Leidenschaft und Fleiß, das hat dich, lieber Walter, während deiner Zeit an der Spitze der Hallertauer Volksbank immer ausgezeichnet“, mit diesen Worten würdigte Dr. Alexander Büchel vom Genossenschaftsverband München die Lebensleistung des Vorstandes. Dabei fiel sein Blick nicht nur auf die vier Fusionen, die unter seiner Zeit durchgeführt wurden, sondern auch auf die Aktivitäten der Bank jenseits der Geldgeschäfte. „Das soziale Engagement war dir immer sehr wichtig“, so Büchel weiter. Ob nun Trikots für Vereine, der Malwettbewerb Jugendkreativ oder auch der Hallertauer Kleinkunstpreis, die Hallertauer Volksbank im Allgemeinen und ihr Vorstand Walter Zillner ganz im Besonderen fühlten sich der Region immer verpflichtet. Dies machte auch Bürgermeister Herbert Nerb deutlich: „18 Jahre standest du als Gemeinderat an der Seite von Bürgern und Vereinen und hast dich neben deinem Beruf immer auch für deine Heimat eingesetzt.“ Ein Satz der nicht nur für die Gemeinde Manching gilt, denn auch im Wirtschaftsbeirat des Landkreises brachte er sein Fachwissen ein. So sind im Laufe der Zeit nicht nur berufliche Verbindungen, sondern viel mehr wahre Freundschaften entstanden.

 


Bestes Bio-Benzin von Stihl gabs vom ehemaligen Vorstand Johann Hofner; offiziell verabschiedet wurde Zillner von Fritz Haltmair, Leiter der Personalabteilung, und Andreas Streb, Vorstand.

Dabei waren es natürlich nicht immer nur einfach Zeiten. Im Laufe der 36 Vorstandsjahre galt es, die eine oder andere Klippe zu umschiffen, im diesem Zuge sei nur die anhaltende Niedrigzinsphase genannt. „Du hast aber diese Herausforderung immer als Chance begriffen“, so der ehemalige Vorstand Johann Hofner. Fritz Haltmair, Leiter der Personalabteilung, brachte es auf den Punkt: „Du warst ein Chef zum Anfassen!“ Ein Satz der deutlich macht, wie sehr Waltner Zillner die Hallertauer Volksbank geprägt hat. Dass man nicht immer einer Meinung war, das erklärt sich alleine aufgrund der langen Zeit. Doch am Ende blieb, wie sein langjähriger Kollege und Freund Johann Hofner sagte, nur eine grundlegende Differenz, nämlich welche Motorsäge besser ist: Husqvarna oder Stihl!

Mit einem leisen Servus und einem Zitat von Franz Kafka (Jeder der sich die Fähigkeit erhält, Schönes zu kennen, wird nie alt werden.) wollte Walter Zillner dann gehen, doch kann man einem begeisterteren Faschingsfreund und ehemaligen Prinzen leise verabschieden? Nein, und so war auch die Manchinger Garde Manschuko eigens nach Pfaffenhofen gekommen, um den Vorstand auf gebührend zu verabschieden. „Das hätte ich nicht erwartet“, so Walter Zillner, der den Manchinger Narren natürlich verbunden bleiben möchte.

 



 

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