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Was darf Kunst kosten?

(Reichertshofen, rt)

Ein Ausschuss soll nun über die Zukunft des geplanten Glaskunstwerkes in der künftigen Langenbrucker Aussegnungshalle beraten. Zeichnung: Architekturbüro Raum-Modul / Schweiger

 

Da mussten wohl einige Räte schlucken als in der gestrigen Sitzung des Reichertshofener Gemeinderates bekannt wurde, dass das für den Neubau der Langenbrucker Aussegnungshalle geplante Kunstwerk 70.000 Euro verschlingen soll. Nun ruderte das Gremium zurück und setzt das Ganze auf den Prüfstand.

Einem Vorschlag des Langenbrucker Ortspfarrers Michael Schwertfirm nach ist für die Rückwand der Aussegnungshalle die Realisierung eines freistehenden Glasmosaiks mit den Maßen 6,50 mal 2,35 Meter vorgesehen. Der Entwurf dazu stammt von dem Salesianer-Bruder und Künstler Benedict Schmitz. In einer früheren Sitzung des Gemeinderates wurde der Installation des Kunstwerkes bereits zugestimmt, wobei da allerdings noch von Kosten um die 40.000 Euro die Rede war. Nun stellte sich gestern heraus, dass diese Summe bei weitem nicht reicht. Angesichts dieser deutlichen Mehrkosten entschloss sich Bürgermeister Michael Franken (JWU), darüber im Gemeinderat nochmals abstimmen zu lassen.

Florian Schweiger vom Architekturbüro Raum-Modul legte der Gemeinde kürzlich eine Schätzung der Baukosten vor. Nach den bisherigen Plänen belaufen sich diese auf 320.000 Euro, wobei die künstlerische Ausgestaltung in der Summe nicht enthalten ist. Schweiger liegt aber das Angebot einer auf diese Art von Kunst spezialisierte Glasmanufaktur aus München vor, demnach soll das gewünschte Glasmosaik inklusive einer LED-Hintergrundbeleuchtung mit zusätzlichen 70.000 Euro zu Buche schlagen.

Von Seiten der Verwaltung kam nun der Gedanke, das Kunstwerk als solches zwar zu verwirklichen, doch dann als integralem Bestandteil der Gebäuderückwand als Glas- oder Steinmosaik. Dann könne man pro Quadratmeter inklusive der Kunstrechte mit etwa 1.000 Euro an Kosten rechnen, so Markus Forster, der gemeindliche Baufachmann. „Das Verhältnis zwischen Baukosten und künstlerischer Ausgestaltung steht für mich in keiner Relation“, kommentierte Ludwig Heigl (FW) in der Aussprache. Seiner Meinung nach sollten die Ausgaben für die Kunst gedeckelt werden auf zehn Prozent der Baukosten.

Dem ursprünglichen Beschlussvorschlag, die Zusatzkosten für das Kunstwerk abzusegnen, wollten die Räte nach kurzer Diskussion nicht mehr folgen. Stattdessen waren sie, wie dann von Franken vorgeschlagen, einstimmig dafür, dass sich jetzt ein Arbeitskreis aus Fraktionsvertretern, gegebenenfalls ergänzt durch den Architekten und Pfarrer Schwertfirm, mit dem Kunstwerk befasst.

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