I mechat nimmer zwanzig sei
(Pfaffenhofen, rs)"Männer 5.0" heißt das 6. Bühnenprogramm von Herbert Bachmeier und Stefan Wählt, in der Region keine Unbekannten als "da bertl und i". Warum 5.0, wenn es das 6. Programm ist? Nun, man lasse einfach den Punkt zwischen der 5 und der 0 weg, dann hieße das Programm so in etwa "Männer um die 50", und schon hat man das Thema, um das sich alles dreht.
Eine "kulturelle Grundversorgung" liefere das Abo der BrotZeit & Spiele, das 2016 in das bereits 4. Jahr geht. Veranstalter Wolfgang Ramadan präsentiert darin Jahr für Jahr eine Mischung aus Kabarett, StandUp-Comedy und Sketchprogrammen im Pfaffenhofener Stockerhof. Extrem kontrastreich, wie gerade die beiden zurückliegenden Veranstaltungen der diesjährigen Serie gezeigt haben: auf den Polit-Satiriker Helmut Schleich vor 2 Wochen folgten am Freitagabend "Da Bertl und i" und damit eine Aneinanderreihung von Sketchen, die - vollkommen aus dem Leben gegriffen - jedermann betreffen.
Mit "Männer 5.0" ging es gleich hinein in das Thema: mit 50 sei man zwar so richtig frauentauglich, manchmal falle einem jedoch nicht mehr ein, was man gerade singen wollte. Und im Bus habe unlängst jemand dem Bertl seinen Sitzplatz angeboten; ob er denn wirklich schon so alt ausschaue? Die Frage bleibt unbeantwortet ... Und der Stefan habe zu seinem "Runden" gleich 2 Geburtstagstorten bekommen; nun ja: auf einer hätten wohl die vielen Kerzen nicht Platz gehabt. So ging es durch das Programm der beiden Kabarettisten und Musiker aus dem Rottal, ein Klischee des Älterwerdens jagt das nächste, eine zwischenmenschliche Situation nach der anderen in der Beziehung zwischen Mann und Frau - manchmal auch zwischen Mann und Auto - wird überzeichnet dargestellt. Alle Sketche, Texte und Pointen sind für das Publikum nachvollziehbar, hat man sie doch so oder ähnlich sehr häufig auch schon selber erlebt.
Auch wenn das Altern im Lebenszyklus nicht aufgehalten werden kann, gibt es dennoch Situationen, die so keiner erleben will - schon gar nicht Männer, die "um die 50" in ihren vermeintlich besten Jahren sind, von der Jugend 2.0 aber als "ältere Semester" abgetan werden. Der Seniorenteller im Wirtshaus ist so ein Indiz, beim Volksfest die Einladung zum Altennachmittag oder der Besuch von Bürgermeister und Pfarrer beim anstehenden "Runden". Der nächtliche Harndrang als weiteres Anzeichen des Älterwerdens entzweit dann nach und nach Körper und Seele eines Mannes 5.0: "Anfangs bin ich noch gemeinsam mit meinem Körper um halb fünf zum Pieseln gegangen, heute bleibe ich so manches Mal einfach liegen:"
"Da Bertl und i - Männer 5.0" ist auch im nunmehr 6. Programm der beiden Niederbayern eine gelungene Mischung aus Musik, Kabarett und Theater. Die Besucher im Stockerhof, der wieder einmal ausverkauft war, genossen die Mischung aus Geschichten, Sketchen und musikalischen Intermezzi sichtlich. "Heit schiass ma uns a Packerlsuppn" hat schon fast das Zeug zum Partyhit, mit der Zugabe "Boandlkramer" aus dem Jahr griffen Herbert Bachmeier und Stefan Wählt in ihre eigene Best-Of-Kiste und begeisterten die Besucher am Ende ihres Auftritts noch einmal mit einem akustischen wie optischen Feuerwerk.
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