Der einzige Musiker, der Fußmatten verkauft
(Mainburg, sh)
Mit „I dad’s macha“ landete Roland Hefter, den man zurecht als den neuen Fredl Fesl bezeichnen könnte, einen wahren Volltreffer. Die Stadthalle war bis auf den letzten Platz gefüllt mit Fans, die ihre wahre Freude an dem Reigen vergnüglichster Unterhaltung hatten. Roland Hefter transportiert durch sein positives Lebensmotto: „Hey Leute – trauts euch - lassts nix aus!“ bayerische Lässigkeit, betont aber zugleich, dass er trotz allem „Ganz normal“ geblieben sei und findet „Ein Weißbier in da Sun“ immer erstrebenswert.
Wenn Roland Hefter auf der Bühne steht, möchte man fast meinen, er habe nie was anderes in der Hand gehabt als seine Gitarre, mit deren zeitloser Unterstützung er davon erzählt, was im Leben passiert und wie das Leben ist. Entwaffnend offen und stets die Balance haltend zwischen Selbstironie, Witz, Blödsinn und dem ernsten (und manchmal sogar sehr ernsten) Kern, der in vielen Liedern steckt. Weil er schon mal hinterfotzig, „krachert“, auch sozialkritisch ist, aber nie zu laut oder gar zornig. Und weil er seine Lieder mit einer derart unwiderstehlichen Leichtigkeit vorträgt, dass spätestens nach einer Minute niemand mehr im Saal ist, der nicht mindestens lächelt oder grinst.
Mit seinen lustigen Anekdoten zwischen den Liedern hatte er das Publikum sofort auf seiner Seite. Seine Hits „Irgendwie, irgendwo“ oder auch „Heid sauf i di schee“ beschrieben Probleme, die wohl jeder in irgendeiner Art und Weise kennt.
Der Erfolg von Hefters Arbeit basiert auf seiner unbestreitbaren Echtheit. Das Publikum identifiziert sich mit dem 47jährigen Entertainer, der geradewegs immer seinen Weg geht und noch nie verheiratet war, nicht einmal unglücklich, wie er von sich selbst sagt. Deshalb ertappt er sich schon mal dabei, Mineralwasser namens „Saskia“ zu kaufen, um annähernd „auf den Geschmack zu kommen“. Wenn er bei sich zu Hause Wäsche wäscht, dann findet er auch nicht selten eine „Single Socke“.
Dieses Problem kannte sein Mainburger Publikum anscheinend auch, den Lachern zufolge. Und mit seinem Thermomix, den er sich vor zwei Jahren gekauft hat, mache er sich am liebsten Schokopudding und Kartoffelbrei, wenn ihm schon keiner kocht. Für seinen Musik-Komparsen dem Keller Steff, macht er mit dem Thermomix die besten Hackschnitzel überhaupt, scherzte er und brachte damit das Publikum auf Hochtouren. Zudem beschert ihm Sein fortschreitendes Alter auch schon mal ein Déjà-vu und Alzheimer Erlebnis zugleich: „Des hob i scho moi vergessen!“, stellte er erschrocken fest. Ein Lied widmete er deshalb der „blädn Suacherei“.
In der Pause stürzten sich viele an den Stand mit den Fanartikeln. Legendär ist seine Fußmatte mit der Aufschrift „As Leb´n is eh scho schwer, und iatz kummst du daher“. Weg wie warme Semmeln gingen auch seine T-Shirts „Heid sauf i die schee“ – nur in der Frauenausführung, versteht sich. Schließlich müsse das weibliche Geschlecht sich ihre Männer öfter schön trinken als anders herum.
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