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Roland Hefter - der einzige Musiker, der Fußmatten verkauft

(Scheyern, rs)

"Ordnung ist das halbe Leben, aber die andere Hälfte muss es ja auch noch geben", so heißt ein Motto von Roland Hefter, das sein Leben offensichtlich charakterisiert. 48 Jahre, noch nie verheiratet - also auch nicht glücklich geschieden - und der einzige Musiker weltweit, der Fußmatten verkauft. So stellte er sich zusammengefasst am Samstagabend in Scheyern seinem Publikum vor.

Liedermacher, Musik-Kabarett, Bayern-Rock; das sind die Bezeichnungen, die er sich selber auf seiner Homepage gibt. Egal ob mit den Isarridern, den 3 Männern nur mit Gitarre oder eben solo wie jetzt im Prielhof-Gewölbe, der Mann hat immer was zu erzählen. "I dad's macha" heißt seine neueste CD, aus der ein Großteil des Programms bestritten wurde. Das Konzert war ausverkauft, was nicht verwundert angesichts der Begeisterung, die er erst vor etwas mehr als einem Jahr bei seinem Auftritt gemeinsam mit dem Keller Steff und Michi Dietmayr hervorgerufen hatte.


Der Fußmatten-Verkäufer aus "Berg am Loam"

Sein mittlerweile gelöster Lebensstil in Verbindung mit seinem Single-Dasein, mit dem er während des gesamten Auftritts gerne kokettiert, zieht sich durch das Programm. Er erinnert sich dabei an lange Schwabinger Nächte mit der "geilen Geli" und der "wilden Hilde"; kommt aber zu der Erkenntnis, dass "ab einem gewissen Alter alle Frauen beide Augen zudrücken, damit sie einen Versorger kriegen; und jetzt, also 10 oder 12 Jahre später, kommen's alle wieder zurück", sinniert er über die heutigen Lebenszyklen.

Von den permanenten Bedenkenträgern - den Aber-Sagern, wie er sie nennt - über seine latent vorhandene Rechtschreibschwäche ("früher warst einfach nur a Depp.") bis hin zum Verhältnis zu seiner Mama spannt er den großen Bogen des gesellschaftlichen Lebens, beobachtet messerscharf und karikiert die zwischenmenschlichen Gepflogenheiten, wie sie ein jeder aus dem Publikum wahrscheinlich nachvollziehen kann. Aber er kann auch anders: das Publikum zu Mitsingen animierend bei "Mausi - Heid sauf i di sche" etwa, dem Wies'nhit der Zukunft (ein Cover von "YMCA" der Village People), oder aber auch - man glaubt es nicht - ganz schmusig.


Die "3 anderen Männer mit Gitarre" - Christian (links) und Andreas Skasa mit Roland Hefter

Als Abschluss des Auftritts von Roland Hefter gab es für das Publikum noch eine Premiere: die "3 anderen Männer mit Gitarre" standen nämlich nun auf der Bühne, Veranstalter Andreas und Christian Skasa hatten ihre eigenen Gitarren vorsichtshalber gestimmt und unterstützten ihren musikalischen Gast bei dessen Zugaben. Die "richtigen 3 Männer nur mit Gitarre" - nämlich neben Roland Hefter noch der Keller Steff und Michi Dietmayr - werden übrigens gemeinsam mit Willy Astor das 2016er Prielhof-Open Air gestalten, dies schon mal als Vorabinfo für alle Fans und solche, die es geworden sind.


DaEbner (links; Foto: Christian Skasa) heizte vor dem Hefter-Konzert so richtig ein

Das Vorprogramm beim Auftritt des Münchener Liedermachers am vergangenen Samstagabend bestritt Patrick Ebner alias daEbner mit seinen "Gschicht'n aus'm Leb'n". Witzige Geschichten, authentisch rübergebracht, so konnte der Niederbayer aus Straubing auch in Scheyern seine Fangemeinde eindrucksvoll erweitern. "Am Scheisshaus hob ihn no ghabt" oder "Wenn i Nachts vo da Stanz Hoam geh", das Publikum war gefordert, ging von 0 auf 100 in 3 Liedern plus Zugabe und daEbner tat, was man von ihm erwartete: er heizte einfach grandios ein.
 

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