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Begeisterung bei den "Well Brüdern aus`m Biermoos"

(Nandlstadt, cg)

 

Einer der Höhepunkte der 1200 Jahrfeierlichkeiten Nandlstadt war sicherlich der gestrige Auftritt der Well Brüder aus dem Biermoos in der Hopfenhalle vor über 500 Zuhörern. Gleich vom ersten Gstanzl an hatten sie die Menge auf ihrer Seite, begeisterten mit bissigen, frechen Kommentaren zu Nandlstadt und Umgebung, zur 1200 Jahrfeier - "da hams in unserm Heimatort scho die 2. Dorferneuerung ghabt" und der Rivalität zu Au.

 

Sie singen über Nandlstadt im "Herzen der scheena Holledau, wos koan oanzigen Hopfenbauern mehr gibt" und über den Nachbarort Au, "der mit der deiern Realschui, wo wahrscheinlich der Bischof Tebartz-van Elst mitbaut hod".
Ausgangspunkt ist ihr Heimatort Hausen, "wo der Kreisverkehr am Ortseingang so
saueng ist, dass der Löschzug der Feuerwehr immer gradeaus drüberbrettert". Und wo
zum 125 jährigen Jubiläum der Freiwilligen Feuerwehr mit Fahnenweihe ein Stück von Georg Friedrich Händel gespielt wurde. Dieser habe nämlich, da seine Postkutsche in dem engen Kreisverkehr "verreckt sei", dort ein "Divertimento Bavarese" komponiert, mit den abenteuerlichsten Satzbezeichnungen, das von den Well Brüdern mit Trompete, Tuba und Ziehharmonika (Orchester) hervorragend dargeboten wurde. Hier konnte man die Musikalität und die klassische Ausbildung bemerken, die vor allem Christoph, genannt Stofferl, Well an der Trompete zeigt. Als 14. von 15 Kindern einer hochmusikalischen Familie hatte er bereits mit 3 Jahren seinen ersten Auftritt. Nach der Realschule studierte er an der Musikhochschule München trompete, bereits mit 18 Jahren war er Solotrompeter bein den Münchner Philharmonikern. Aus gesundheitlichen Gründen schulte er auf Harfe um, beide Instrumente beherrscht er nahezu vollkommen. Wie überhaupt die Wellbrüder wahre Tausendsassas an den Instrumenten sind: Da wird spielerisch zwischen einem guten Dutzend an Instrumenten hinundher gewechselt, dazu singen alle drei hervorragend und mehrstimmig, meist auf Grundlage der Bayrischen Volksmusik, der sie sich alle verschrieben haben. Dazu die manchmal bitterbösen Texte, z.B. beim Lied über die Polizei : "derts amoi oben ausmisten und bei eich selber"! oder auch immer wieder über die Politik - ob Stoiber, Seehofer, Guttenberg oder Wiesheu - alle bekommen ihr Fett weg. Gerade diese Verbindung aus kritischen Texten und Bayrischer Volksmusik in Verbindung mit herausragender Musikalität macht die Wellbrüder aus. Und da stehen sie vollkommen in der Tradition der Biermöslblosn, die ja 2012 nach dem Ausscheiden von Bruder Hans Well aufgelöst wurde und als "Brüder Well aus dem Biermoos" mit einem weiteren Bruder, Karli Well, gegründet wurde. Weiterhin mit dabei ist auch Michael Well, der Manager der Gruppe. Stofferl Well hat neben den vielen Auftritten mit den Wellbrüdern, auch mit Gerhard Polt, seine eigene Fernsehsendung, macht Filmmusik, hält Lesungen und kümmert sich sehr um die Förderung des Nachwuchses bei der Volksmusik.
Die Besucher in der Hopfenhalle waren restlos begeistert, ließen sich bereitwillig zum Mitmachen animieren ("die in Au ham des a zambracht!") und bedankten sich mit tosendem Applaus.

 

 

 

 

 

 

 

 

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