Auftakt mit Herz
(Hettenshausen, rt)
Die Landfrauen-Gesundheitsoffensive starteten für Oberbayern (v.l.) Kreisbäuerin Erna Stanglmayr, Chefärztin Andrea Riemenschneider-Müller und Bezirksbäuerin Christine Singer.
"Frauenherzen schlagen anders - Männerherzen auch!“ – so lautet die neue Gesundheitsoffensive der Landfrauen im Bayerischen Bauernverband (BBV). Am gestrigen Abend wurde die auf zwei Jahre angelegte Aktion im Hettenshausener Gasthof Schrätzenstaller für Oberbayern vorgestellt. Das Auftaktreferat dazu hielt die Chefärztin der Ilmtalkliniken, Andrea Riemenschneider–Müller.
Herz-Kreislauf-Erkrankungen gehören zu den häufigsten Gesundheitsproblemen der Menschen. Da der Herzinfarkt bei Frauen wie Männern noch immer die häufigste Todesursache ist, haben es die Landfrauen zu ihrem Thema gemacht. BBV-Kreisbäuerin Erna Stanglmayr begrüßte zu der Veranstaltung auch Bezirksbäuerin Christine Singer. Diese empfahl den Bäuerinnen eingangs, auf die richtige Ernährung und auf viel Bewegung zu achten. Ziel der Kampagne sei es, dass sich die Frauen mehr Gedanken um ihre Gesundheit und speziell um ihr Herz machten.
„Sie haben mit dem Thema den Nagel auf den Kopf getroffen“, lobte die Chefärztin. Der Herzinfarkt sei entgegen der landläufigen Meinung keine typische Männerkrankheit. An Herz-Kreislauferkrankungen sterben sogar mehr Frauen als Männer, jedoch träfe es sie erst in den späteren Lebensjahren, während die Männer eher mittleren Alters dieser Tod ereilt. Dazu präsentierte Riemenschneider–Müller, die auch Fachärztin für Innere Medizin und Kardiologie ist, beeindruckende Zahlen: 400.000 Menschen sterben jährlich in Deutschland an den Folgen von Gefäßerlkrankungen, von den 240.000 Herzinfarkten verlaufen 60.000 tödlich, 340.000 erliegen den Folgen einer koronaren Herzkrankheit. Risikofaktoren für die Frauen seien insbesondere Bluthochdruck, Rauchen und Diabetes mellitus. Beschwerden würden insbesondere bei Frauen häufig verkannt. Bei rund 40 Prozent der Infarktpatientinnen liegen keine klassischen Anginasymptome vor. Sie klagen eher über Beschwerden wie Unwohlsein, Bauchschmerzen, Schwindel , Kollaps, Herzrhythmusstörungen und Luftnot – was alles auf einen Infarkt schließen lässt. Beschwerden würden oftmals verdrängt, da die Familie im Vordergrund stehe.
Riemenschneider–Müllers Vortrag fand großen Anklang bei den Bäuerinnen, was sich auch in den zahlreichen Fragen am Ende ihres Vortrages und dem entsprechenden Applaus zeigte.
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