Mammut-Fidel in Langenbruck
(Langenbruck, rt)
Theaterleiter Hermann Thalmeier (ganz links) mit seiner Fidel-Truppe bei den Kostümproben. Alle Fotos: © by alfred raths
Zweieinhalbstunden großes Freilicht-Theater mit Platz für 600 Zuschauer, gut 150 Mitwirkende, geplante zehn Aufführungen: Mit dem Singspiel “Der Holledauer Fidel“ haben sich die Akteure der Langenbrucker Theaterbühne wahrlich an eine dramaturgische wie auch gesangliche Mammutaufgabe gewagt. Die Sänger und Schauspieler proben bereits fleißig dafür.
Auf einen Nenner gebracht geht es bei dem niederbayerischen Singspiel um allerlei Schwierigkeiten rund um die Liebe zweier Menschen. Ein klassisches Volksbühnen-Motiv, landschaftlich angepasst: Armer Hopfenzupfer verliebt sich in reiche Bauerntochter - und scheitert, zunächst, an vielerlei Widerständen. Gespielt wird es auf den Theaterbrettern allerdings eher selten, zu groß ist der Aufwand und es ist dramaturgisch wie bühnentechnisch anspruchsvoll.
Das Stück des Passauer Textdichters und Zollamtmannes Franz Josef Scherrer hatte seine Premiere bereits im März 1922. Die Musik dazu geschrieben hat der Lehrer und Komponist Erhard Kutschenreuter. Von der Urenkelin Scherrers bekam Herrmann Thalmeier, Chef der Langenbrucker Theaterbühne, vor knapp fünf Jahren die Aufführungsrechte. Vor wenigen Monaten wagte er den ersten Schritt, das Singspiel aufzuführen. „Das Stück ist mir bereits seit 15 Jahren im Kopf“, bekennt Thalmeier. Ihm sei es aufgefallen, weil die Handlung in der Holledau spiele und das Stück hier vielen ein Begriff sei. Warum er es nun erst nach so langer Zeit realisiert, dafür habe er auch keine vernünftige Erklärung: „Jetzt aber packen wir es an!“ Im kommenden Jahr, vielleicht im August, soll der Dreiakter über die Bühne gehen. Und zwar auf dem hinteren Pausenhof der Langenbrucker Grundschule mit. Neben der Tribüne für die 600 Zuschauer darf man übrigens auch auf das aufwändige Bühnenbild für die drei Orte der Handlung gespannt sein.
Fünf Solosänger fahren nun schon seit Juni regelmäßig zu Gesangprobenterminen nach München. Den Unterricht gibt keine geringere als Schauspielerin und Opernsängerin Raphaela Hinterberger-Maier, die zusammen mit ihrem Mann die bekannte Münchner Iberl-Bühne leitet. Zudem werden das Stück ein Hopfazupfachor, ein Kinderchor und ein Waidlerchor begleiten. Darüber hinaus geben unter Leitung von Christian Hofner neun Musiker aus den Reihen der Reichertshofener Musikanten die Töne an. Kutschenreuters Komposition musste übrigens für die Blasmusiker neu arrangiert werden.
Auch auf die Hauptdarsteller darf sich der Zuschauer freuen: Fidel Waldhauser wird von Helmut Kürzinger gespielt, Josef Reichart und Christiane Schönauer sind die Sichbauers, die Sichbauern-Tochter Resl mimt Anja Kothmeier und die Wurmdoblerin stellt Karin Seidl dar.
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