Brandunglück in letzter Sekunde abgewendet
(Puch, rt)Zwischen Kopfkissen und Matratze kam es zum Schwelbrand, der für eine Familie beinahe in einem Unglück geendet hätte.
Dass es in den frühen Morgenstunden bei einer Familie aus dem Pörnbacher Ortsteil Puch nicht zu einem dramatischen Brandunglück kam, ist wohl nur dem Zufall und dem Riechvermögen eines Vaters zu verdanken. Beinahe wäre das Bett seines zehnjährigen Sohnes in Flammen aufgegangen, weil dieser unter dem Kopfkissen einen Akku aufladen wollte und darüber eingeschlafen ist.
Kopfkissen, Bettdecke und Matratze waren bereits erheblich angeschmort als der Vater am heutigen Morgen gegen drei Uhr früh aufgewacht ist und einen merkwürdigen Geruch in seinem in der Ortsmitte gelegenen Hauses wahrnahm. Auf der Suche nach der Ursache kam er schließlich ins Kinderzimmer, wo seine acht, zehn und zwölf Jahre alten Kinder schliefen. Bei der genauen Nachschau stellte sich heraus, dass es unter dem Kopfkissen des Zehnjährigen zu einem Schmorbrand gekommen ist.
Der Vater warf kurzerhand das gesamte Bettzeug zum Fenster in den Hof hinab und löschte dann die glühenden Teile. Wie es sich herausstellte, hatte der Junge aus unerfindlichen Gründen das Akku-Pack für ein ferngesteuertes Auto zwischen Kopfkissen und Bettlaken deponiert und dort aufgeladen. Dabei ist er eingeschlafen. Während der Nacht ist offenbar ein Defekt aufgetreten und infolgedessen der Akku zu heiß geworden. Die Matratze ist bei dem darauf folgenden Schmorbrand fast vollständig durchdrungen worden. Da der Vater die glühenden Teile selbst löschen konnte, kam die Feuerwehr nicht zum Einsatz.
„Eine Gefahr für die Kinder hat alleine schon durch die Entwicklung giftiger Gase bestanden“, erklärt dazu Pörnbachs Feuerwehrkommandant Konrad Mauermayr. Vermutlich sei es auch nur deshalb zu keinem offenen Brand gekommen, weil das Kopfkissen dazu die Sauerstoffzufuhr wohl verhindert habe.
Einer dieser Akkus war wohl defekt als es in den frühen Morgenstunden des heutigen Samstags zum Schwelbrand in der Ortsmitte von Puch gekommen ist.
„Durch das Verschmoren der Schaustoff-Füllungen in Kissen und Matratzen wird durch die chemische Reaktion gefährliche Blausäure freigesetzt“, bekräftigt auch der Berufsfeuerwehrmann und Kreisbrandmeister Roland Hainzinger. Grundsätzlich sei bei Haus- und Zimmerbränden immer an die zusätzliche Möglichkeit einer Blausäurevergiftung wegen verbrannter Kunststoffe zu denken. „Wäre der Schmorbrand unentdeckt geblieben, hätte es bei den drei Kindern im schlimmsten Fall zu entsprechenden Vergiftungen kommen können.“
Akkus, die mit Ladegeräten am Stromnetz hängen, können, wenn es dumm läuft, in Brand geraten. Darum ist es am besten, die Akkus aufzuladen, wenn man dabei und natürlich auch wach ist. Wenn die Akkus aufgeladen sind, dann möglichst das Ladegerät ganz vom Stromnetz trennen. Dies gilt selbstverständlich auch etwa für Notebooks, deren Akkus sich im Gerät befinden.
Akkus sollten beim Laden beispielsweise nicht auf einer Decke, dem Sofa oder auf ein Kissen legen oder gar abgedeckt werden. Sonst reicht die Kühlung nicht mehr aus und sie überhitzen sehr schnell. Gefahren können dabei vom Akku aber auch dem Ladegerät ausgehen.
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