Die Wolnzacher haben das Wort
(Wolnzach, hr)Vieles wurde schon über den Rathausvorplatz geschrieben, nun wird es konkret. Zwar werden in diesem Jahr die Bagger nicht mehr anrücken, dennoch soll noch 2015 die Entscheidung über das künftige Pflaster fallen.
Seit 2013 beschäftigt der Rathausvorplatz die Wolnzacher Gemeinderäte. Dabei wurde nicht nur ausführlich über die Neugestaltung des Rathausvorplatzes diskutiert, sondern auch die Bürger gleich mehrfach in die Planungen mit einbezogen. Auch bei den Pflastersteinen, die zukünftig den Platz zieren sollen, sind nun also die Bürger gefragt. „Uns ist hier die Meinung aller Wolnzacher sehr wichtig“, so Bürgermeister Jens Machold.
Bis Ende August haben nun alle Zeit, die unterschiedlichen Platten anzuschauen und sich eine Meinung zu bilden. „Wir haben aber nicht nur jeweils einen Stein ausgelegt, sondern ein ganzes Muster“, erklärt Silke Heinzel. So können nicht nur die Steine und die Verlegemuster begutachtet werden, sondern auch einmal die Muster begangen werden. Die Meinung darüber können alle auf der Homepage des Marktes Wolnzach abgeben. „Wir erhoffen uns hier natürlich ein möglichst großes Feedback“, erklärt der Rathauschef. In diesem Zusammenhang fügte Silke Heinzel, Mitarbeiterin im Wolnzacher Bauamt, an, dass jeder die Gelegenheit nutzen sollte, sich die Muster direkt vor Ort anzusehen. „Wir haben natürlich auch auf der Homepage entsprechende Bilder eingestellt, aber an Hand der echten Steine kann man doch besser vergleichen.“
Mit der Bemusterung der möglichen Pflastersteine geht das Projekt des Rathausvorplatzes nun also wieder einen Schritt weiter. Zuvor hatte der Gemeinderat nicht nur die Statik der Stützmauer, sondern auch die örtliche Bauleitplanung vergeben. „Diese brauchen wir, weil Städteplaner Klaus Immich sie aufgrund der räumlichen Distanz nicht übernehmen kann“, erklärt Bürgermeister Jens Machold. Zwar hatte sich die Wolnzacher SPD dafür ausgesprochen, dass diese vom Bauamt mit übernommen werden sollte, doch Doris Schneider legte klar: „Wir haben neben unseren normalen Aufgaben – den Vorbereitungen der Sitzungen, der Bauleitplanung und dem Bearbeiten der Bauanträge – nicht die Zeit, auch noch die Bauüberwachung für den Rathausvorplatz zu übernehmen.“
Eine klare Aussage! Aus diesem Grund wurde seitens der Verwaltung auch vorgeschlagen, das Ingenieurbüro Breitner mit dieser Aufgabe zu betrauen. Ein Umstand, der gerade bei der Wolnzacher Opposition, allen voran der FDP-UW-BGW, auf Empörung stieß. Werfen sie in der parteieigenen Veröffentlichung der CSU nicht nur die Abkehr vom Konsolidierungskurs, sondern auch noch Vetternwirtschaft vor. Ein Vorwurf, der auf den ersten Blick schwer wiegt, auf den zweiten aber mehr als haltlos ist.
„Es geht um wesentlich mehr, als einmal aus dem Fenster zu blicken“, erklärt Silke Heinzel. Denn nicht nur die archäologische Tätigkeit, sondern auch die einzelnen Baumaßnahmen, wie beispielsweise das Einbringen von Strom- und Wasserleitungen, müssen entsprechend überwacht werden. „Wann sollen wir dies denn machen“, so Heinzel mit Blick auf die zahlreichen Bauanträge und Bauleitplanverfahren weiter. „Aus diesem Grund haben wir seitens der Verwaltung vorgeschlagen, die Bauleitung durch ein externes Büro übernehmen zu lassen.“ Vom Gemeinderat wurde dieses Vorgehen auch mehrheitlich befürwortet.
Interessanterweise gab es in der Vergangenheit gerade keine Bedenken, als es entsprechende Planungsaufträge an einen SPD- bzw. FDP-Gemeinderat gab. Ein Klassiker der Wolnzacher Opposition, die nur zu gerne den Begriff der „Arroganz der Macht“ bemüht und dabei oftmals demokratische Spielregeln mit Füßen tritt. Aber was kann man von einer Verhinderungsopposition auch anderes erwarten.
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