Das Joseph-Hipp-Puppentheater spielte Keto und Kote
(Pfaffenhofen, mh)Das Joseph-Hipp-Puppentheater spielte Keto und Kote
Am frühen Donnerstagabend war das Joseph-Hipp-Puppentheater wieder einmal zu Gast im Theatersaal im Haus der Begegnung Pfaffenhofen. Diesmal hatte uns die illustre Truppe, unter bewährter Leitung von Professor Giga Lapiashvili, einen Opernklassiker aus Georgien mitgebracht.
Keto und Kote (Die Liebe und das 20. Jahrhundert), ist eine teilweise musikalische Reise von der Oktoberrevolution in Russland über Ägypten, Griechenland, Deutschland zurück nach Tiflis. Mit ihren selbst entworfenen und hergestellten Puppen spielen jeweils drei an einer Figur, in schwarz gekleidete StudentInnen, die Szenen auf der begehbaren Puppenbühne. Teilweise sind bis zu 30 Personen im Wechsel unterwegs. Die Liebesgeschichte zieht mit viel musikalischer Eigenart und Sehnsucht über ein sonst kahles Bühnenbild. Bei den hochkomplizierten Tanzeinlagen kommt es auf genaue Einsätze und synchrone Bewegung aller Beteiligter an.
Eine perfekte Technik bei Musik, Licht und dem deutsch eingesprochenen Hilfstext, lassen den Einakter im Flug vergehen. Eine lange Vorstellung der prachtvollen Puppen und der viel beklatschen Akteure würde sogar Spass auf eine spontane, mittanzbare Wiederholung machen.
Die Studenten der staatlichen Kunstakademie Tiflis mit dem Joseph-Hipp-Puppentheater gehen immer einen sehr eigenen Weg, ihren Wunsch nach der Freiheit der Kunst zu äußern. Diesmal waren es eingespielte Dokumentarfilmausschnitte, aus den Anfängen des revolutionären und kriegerischen Europa. Auch die Musik und Lieder hatten ihre Botschaft, die einfach und wirksam beim Publikum ankam. Dass sich die Liebenden erst am Ende auf einem Friedhof wiederfinden, nachdem der Großvater seinem Enkel die Familiengeschichte erzählt hat, wirft durchaus einen Blick auf die Gegenwart, nicht nur im Osten.
Das Joseph-Hipp-Puppentheater
Ein Puppentheater für Erwachsene. Im Jahr 2011 wurde in der Theater-Werkstatt der Staatlichen Kunstakademie Tiflis, Georgien, das Joseph-Hipp-Puppentheater gegründet.
Das Theater hat zwei Gründerväter: den bekannten Pfaffenhofener Unternehmer, Maler und Kunsterzieher Claus Hipp sowie Kunstprofessor Giga Lapiashvili. Claus Hipp hat seit 2001 eine ordentliche Professur für nichtgegenständliche Malerei an der Kunstakademie in Tiflis (Apolon-Kutateladse-Akademie der Künste). Das Konzept ihres Puppentheaters ist einfach: Die Studenten fertigen selbst die Puppen, Dekoration, Requisiten, nähen Kostüme und agieren ebenfalls als Schauspieler.
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