Beeindruckte Bundestags-Vizepräsidentin
(Pfaffenhofen, rt)
Claudia Roth (l.) empfand die Pfaffenhofener Moschee als ein sehr gelungenes Bauwerk.
Beeindruckt von der Spendenbereitschaft für die Pfaffenhofener Moschee aber auch von dem Gebäude selbst zeigte sich gestern die Vizepräsidentin des Deutschen Bundestags, Claudia Roth (Grüne), bei einer Stippvisite in der Kreisstadt. Nach einem Rundgang entschloss sie sich spontan einen Rosenstock für das noch zu gestaltende Außengelände an der Hohenwarter Straße zu stiften.
Die schlichte Eleganz des Gebetshauses hat Roth sichtlich beeindruckt. Als „sehr gut“ befand die Grünen-Politikerin, den großzügigen Lichteinfall. Doch mit ihrem Besuch der Pfaffenhofener Moschee wolle sie dem Land Türkei auch Dank sagen für die Aufnahme von zwei Millionen Flüchtlingen, so Roth am Anfang ihrer Besichtigungstour. Aysel Erdem führte die kleine Gruppe, der neben Mitgliedern der islamischen Gemeinde unter anderem mit Kerstin Schnapp und Norbert Ettenhuber vom hiesigen Grünen-Kreisvorstand angehörten, durch die Räume. Ausnahmsweise durften alle männlichen Gäste auch in die große Küche, die ansonsten nur den Frauen vorbehalten ist.
Erdem nahm die Gelegenheit wahr und dankte den Pfaffenhofenern für ihre positive Einstellung zu diesem „Ort der Begegnung und Integration“. Es gebe hier einen „tollen Zusammenhalt.“ Auch viele Schulklassen hätten die Moschee bereits besucht: „Sogar aus der Landeshauptstadt München sind sie schon gekommen.“ Imam Mustafa Aktepe bemerkte, dass er sich in der Kreisstadt „wie zu Hause in der Türkei“ fühle, jedoch leider im September, nach zwei Jahren, wieder zurück in die Türkei müsse, um Platz für einen neuen Imam zu machen. „Die Stadt kann man für diese schöne Moschee nur beglückwünschen“, begeisterte sich Roth, die zu diesem Termin aus ihrem Augsburger Wahlkreis gekommen war. Der Glaube spiele ja in Bayern eine große Rolle, von daher gehöre auch der Islam dazu. Zu einer gelungenen Einbürgerung gehöre auch das Bestattungswesen, meinte Roth und stellte deshalb die Frage, ob denn die Pfaffenhofener Friedhofsordnung darauf Rücksicht nehme. Erdem erklärte dazu, dass es häufig der Wunsch der Verstorbenen war, etwa in der Türkei beerdigt zu werden. Doch habe es bereits drei Bestattungen mit Hilfe von Leinentüchern in Pfaffenhofen gegeben. Am Ende entschloss sich die Bundestags-Vizepräsidentin angesichts der noch unfertigen Außenanlage zur Spende eines Rosenbusches. Der musste dann allerdings noch kurzerhand besorgt werden.
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