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„U“ oder „O“?

(Wolnzach, hr)

Am kommenden Donnerstag ist wieder Gemeinderatssitzung und alleine die Tagesordnung verspricht wieder Zündstoff. Nachdem nun erst vor einigen Wochen die Sitzordnung umgebaut worden ist, und man diese, wie es Bürgermeister Jens Machold betonte, einfach einmal ausprobieren sollte, steht nun vom Grünen Willi Kling ein Antrag auf Wiederherstellung des „alten Us“ auf der Tagesordnung.

Es gibt wohl kaum ein Thema, das hitziger diskutiert wurde als die Sitzordnung – zumindest nicht seit der Kommunalwahl März 2014. Zwar war man seitens der Verwaltung bemüht, auch den Wünschen der Opposition um Josef Schäch Rechnung zu tragen und ließ einen kleinen Tisch anfertigen, damit die Fünfergruppe auch zusammensitzen kann. Doch damit war dieses Thema lange nicht vom Tisch.

Gemeinderat Peter Rech monierte nicht nur den Abstand zur Leinwand, sondern auch die sehr schlechte Akustik, dabei sei, so seine Aussage, mit seinen Ohren alles in Ordnung. In der Folge nun konnte er zumindest auf Probe eine neue Sitzordnung aufbauen. „Wir probieren das jetzt einmal aus und dann können die Fraktionen sagen, wie sie gerne sitzen würden“, so die Worte von Bürgermeister Jens Machold damals.

Nun also kam die erste Rückmeldung. Der Grüne Willi Kling beantragt, die alte Sitzordnung wiederherzustellen. „Meiner Meinung nach brachte die Neuanordnung des Mobiliars und der Präsentationstechnik keinerlei Verbesserung der optischen Wahrnehmung der präsentierten Inhalte“, so Kling. Auch andere Gemeinderäte konnten ihm da nur beipflichten. „Die Sitzordnung hat keinen Mehrwert“, so CSU-Gemeinderat Ferdinand Schmidpeter. Er sprach gar von einem Verwirrspiel bei der Präsentation, denn die Augen der Räte und des Publikums richteten sich nun nicht mehr auf nur eine Leinwand, sondern auf zwei. Ein Phänomen, das auch Wolnzachs zweiter Bürgermeister nicht gut findet, dabei geht es dem Freien Wähler nicht alleine um die Sitzordnung, sondern auch um die Verständigung. Und hier hat hat er mittlerweile eine eindeutige Meinung. „Auch mit fünf Beamern würde sich an der Verständigung nichts verändern, ganz zu schweigen, dass sie sich verbessert.“

Gemeinderat Willi Kling geht gar noch einen Schritt weiter. Für ihn hat sich die Situation seit dem Umbau in keiner Weise verbessert, sondern nachhaltig verschlechtert. „Das Beamerfeld zwischen den beiden Fenstern ist so klein, dass es kaum noch lesbar ist.“ Einer Vergrößerung stehen diesbezüglich drei Hindernisse im Weg. Zum einen die beiden Fenster links und rechts und dann auch schlussendlich die dort sitzenden Personen, die nicht vom Beamer geblendet werden wollen. So bedeutet dies faktisch also – anders als es zumindest von Peter Rech in den Raum gestellt wurde – keine Verbesserung für jeden im Raum.

Dass durch diesen Antrag vor allem die Wellen bei der Wolnzacher Opposition wieder hochschlagen dürften, davon ist alleine schon aufgrund der ganzen Vorgeschichte auszugehen. So ist es auch kaum verwunderlich, dass seitens der FDP-UW-BGW von einem im Erbgut veränderten Grünen gesprochen wird. Solche Sätze jedenfalls scheinen dort schon zum Standardvokabular zu gehören, dass man über die gute Kinderstube gar nicht erst nachzudenken braucht. In jedem Fall verspricht es wieder, eine interessante Sitzung zu werden.
 

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