Ein großer Schritt hin zur Energiewende und zur Versorgungssicherheit
(Pfaffenhofen, hr)Die Kuh ist vom Eis, so könnte man die bundespolitische Einigung hinsichtlich der Energiewende am Ende bezeichnen. Dabei standen aus bayerischer Sicht die Stromtrassen und Energiesicherheit im Fokus. So kann auch das modernste Gaskraftwerk in Irsching am Netz bleiben.
Wie können wir in Zukunft unsere Energie erzeugen? Eine Frage, die viele Menschen nicht erst seit Fukushima bewegt. Erst vor Kurzem war der Jubel unter der Bevölkerung groß, als das AKW bei Grafenrheinfeld abgeschaltet wurde. Doch einfach nur abschalten ist nicht die Lösung. Die Energie muss auch auf gesicherten Wegen umweltfreundlich produziert werden können.
Und hier liegt der Hase im Pfeffer, denn nach wie vor sind die Widerstände gegen regenerative Energien groß. Auch im Landkreis gab es zuletzt rund 400 Einwendungen gegen den Teilflächennutzungsplan in Sachen Windkraft. Also Energiewende ja, aber nicht vor der eigenen Haustür? So gab es praktisch aber nicht nur Proteste gegen die lokale Errichtung von Windkraftanlagen, sondern auch gegen die vorgesehenen Stromtrassen. „Der bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer und Bayerns Energieministerin haben es geschafft: Unterfranken wird nicht zur Energiedrehscheibe Deutschlands. Weil die Südost-Passage nun außerdem deutlich kürzer wird, wird der Freistaat nicht von Nordost bis Südwest mit einer Trasse durchschnitten“, so Bundestagsabgeordneter Erich Irlstofer (CSU).
Statt der Strommasten soll nun stärker auf die Erdverkabelung gesetzt werden. So soll nun das Erarbeitete zunächst in einen Gesetzestext gegossen werden. Sobald dies geschehen ist, werden dann die Netzbetreiber einen Vorschlag über den Streckenverlauf ausarbeiten. Dann wird man mit diesem Vorschlag ins Verfahren gehen und auch die betroffenen Bürger entlang der Trasse entsprechend beteiligen. Am Ende des Prozesses steht dann ein Bundesfachplanungs- und ein Planfeststellungsverfahren. Diese nun gesetzliche Verankerung der Erdverkabelung hält auch Landtagsabgeordneter Karl Straub (CSU) für sehr sinnvoll.
Die Stromtrassen sind aber nur ein Aspekt, der vor allem in Bayern immer wieder für Proteste gesorgt hat. Ein weiterer ist Irsching. Hier wurde vor Kurzem das modernste Gaskraftwerk Europas eingeweiht. In der Vergangenheit stand aber gerade dieses immer wieder in der Diskussion. Aufgrund der fehlenden wirtschaftlichen Perspektive wollten die Betreiber dieses Kraftwerk nicht über 2016 hinaus betreiben. Die Blöcke 4 und 5 sollten so am 1. April 2016 vom Netz genommen werden.
Gerade aber in Hinblick auf die Versorgungssicherheit wäre das ein größer Rückschritt in Sachen Energiewende. In den Verhandlungen auf Bundesebene einigte man sich nun, dass eben diese modernen Gaskraftwerke erhalten bleiben sollen. „Das ist vernünftig“, so Straub, der die Frage in den Raum warf, warum alte Kohlemeiler erhalten werden sollten, wo hingegen neue vom Netzt genommen werden müssen. Insgesamt bewerteten sowohl Erich Irlstofer und Karl Straub die nun gefundene Lösung als überaus positiv. „Es ist ein weiterer Sieg Bayerns“, so die übereinstimmende Aussage.
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