Die Vielfalt der Siegenburger Flur

Wieso gibt es Dünen im Raum Siegenburg? Die verkürzte Antwort lautet: Flugsand aus der Eiszeit! Dieses spektakuläre, bereits im Jahr 1984 ausgewiesene Naturschutzgebiet „Binnendünen bei Siegenburg“ gilt es mitten in Bayern zu bestaunen. Im Rahmen einer Exkursion des Landschaftspflegeverbandes Kelheim wird das Naturschutzgebiet bei Siegeburg näher erkundet.

Nach der letzten Eiszeit war der Boden in Mitteleuropa wegen des nur schütteren Bewuchses unzureichend vor Erosion geschützt. Leichtgewichtige Körner wurden ausgeblasen und hier zu mächtigen, noch heute bis zehn Meter hohen Dünen aufgehäuft. Bis zur Bewaldung der Dünen nach der Eiszeit waren sie ständig in Bewegung. Besonders augenfällig sind die Lebensbedingungen des Standortes „Sand“ auf den baumfreien, offenen Bereichen. Der größte Teil der Sanddünen wird heute von Kiefernwäldern bedeckt. Das Naturschutzgebiet beherbergt einige z.T. sehr seltene Pflanzen, wie beispielsweise das Doldige Winterlieb oder der bereits frühzeitig im Jahr blühende und fruchtende Frühlings-Spark. Auch in der Tierwelt gibt es ausgesprochen seltene Spezialisten, wie den Ameisenlöwen, der auf diesen Sandlebensraum angewiesen ist oder zahlreiche Wildbienen. Die frühere Nutzung der Wälder, nämlich das Herausrechen von Einstreu für die Viehställe, trug dann wesentlich zur Nährstoffarmut des Standortes und der heutigen Vielfalt bei Pflanzen und Tieren bei.
Der Landschaftspflegeverband Kelheim VöF e.V. bietet im Rahmen seiner 30-Jahrfeier am Sonntag, den 28.06.2015 um 16.00 Uhr eine fachkundige Exkursion in das Naturschutzgebiet „Binnendünen bei Siegenburg“ an, bei der neben Wissenswertem zu Tier- und Pflanzenwelt auch die Pflegemaßnahmen, wie das Streurechen erläutert werden. Treffpunkt für die gut einstündige Rundtour ist das Verwaltungsgebäude des ehemaligen Bombenabwurfplatzes bei Siegenburg. Bitte festes Schuhwerk nicht vergessen.