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Nachwuchs bei den Welsumern

(Pörnbach, rt)

 

Auf den Tag genau heute vor einem Jahr hat Alois Ilmberger von seinen Verwaltungsmitarbeiter eine ganz besondere Überraschung zu seinem Abschied als Pörnbacher Bürgermeister bekommen. Ein Monat zuvor zog er sich nach Ende der Wahlperiode von seinem Amt zurück. Das Geschenk nach 18 Jahren als Ortschef gluckst, gackert, kräht: Orangefarbige Zwerg-Welsumer. Die haben kürzlich bereits für Nachwuchs gesorgt.

Die als robust, wetterhart und zutraulich geltende Hühnerrasse aus Holland hat es dem heutigen Pörnbacher Altbürgermeister angetan. Seit seinem sechsten Lebensjahr beschäftigt sich Ilmberger bereits mit Kleintieren. Angefangen bei den Kanarienvögeln über die Tauben hin zu den Fasanen. Zu Zuchtausstellungen ist er mit seinen Tieren schon mal bis nach Hessen gefahren. Wegen sich häufender Arbeit war Ilmberger im Jahr 2000 gezwungen, auf unbestimmte Zeit damit zu pausieren. Den Anlass, sich wieder mit Federvieh zu beschäftigen, gab der Rückzug aus der Kommunalpolitik und in der Folge dann eben jenes Präsent seiner Mitarbeiter am 30. Mai 2014, dem Tag seiner Abschiedsfeier. „Seither habe ich die Zeit, mich um die Hühner zu kümmern und sie zu züchten“, freut sich Ilmberger. Die Vermehrung und Haltung von Rassehühnern nehme nämlich mehr Zeit in Anspruch als der Laie glauben möge.

 


„Mit den Tieren haben meine Frau ich und viel Freude“ bekräftigt der Altbürgermeister, der mit großem Aufwand und viel Geschick eine artgerechte Unterkunft samt Voliere in seinen Garten gebaut hat. Die Tiere erkennen ihn mittlerweile an seiner Stimme und haben Vertrauen gefasst. Besuchern gegenüber sind sie jedoch vorsichtiger. Elisabeth Ilmberger plädierte allerdings vehement dafür, dass die Tiere auch im Freiland leben dürfen. Dafür nahmen die beiden im ersten Sommer auch Ernteausfälle bei Erdbeeren, Weintrauben oder Cocktail-Tomaten in Kauf. Denn das alles schmeckt auch Hühnern. „Heuer aber haben wir Netze zum Schutz ausgespannt!“

 

 

Vorteile der Hühnerhaltung gibt es natürlich auch: „Der Rasen ist so schön wie nie zuvor!“ Dieser brauche dank der nach Nahrung suchenden Vögel nicht mehr vertikutiert zu werden und die Nacktschnecken schmeckten ihnen ebenfalls. Und Eier gibt’s selbsverständlich auch; die wiegen knapp 60 Gramm und sind damit nur unwesentlich kleiner als ein herkömmliches Hühnerei.

Die drei geschenkten Hennen samt drei dazugekauften haben zusammen mit ihrem oberfränkischen Gockel bereits für Nachwuchs gesorgt. Am Vatertag schlüpften nämlich 19 Küken. Ilmberger hat sich unlängst einen Brutapparat angeschafft, um seiner Leidenschaft als Hühnerzüchter zu frönen. „Anfragen von Kennern der Rasse sind schon da“, die den Hühnernachwuchs begehren. Hobbyzüchter seien zum Erhalt des Genpools sehr wichtig, sagt Ilmberger, der als Abteilungsleiter beim Pfaffenhofener Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten im Bereich Landwirtschaft arbeitet. Seine Hennen legen sehr gut und haben es in einem Jahr bereits auf knapp 200 Eier gebracht. „Geschmack und die kräftig gelbe Farbe sind einmalig“, schwärmt Ilmberger.

 


„Immer mehr junge Leute werden Selbstversorger und schaffen sich auch Hühner an, doch wer sich davon Gewinn erhofft, braucht das Züchten erst gar nicht anzufangen.“ Ein entspanntes Verhältnis zu den umliegenden Nachbarn ist auch von Vorteil. „Gute Nachbarschaft ist mir wichtig.“ Deshalb kräht Ilmbergers Gockel früh morgens nur im schallgedämpften Stall, danach, gegen acht Uhr, darf er dann erst raus. Eine Stunde vor Sonnenuntergang gehen dann alle Hühner in ihren Stall zurück, und zwar freiwillig.

 


 

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