Die Aufregung ist jetzt bitte vorne abzugeben – Abiturbeginn 2015
(Wolnzach, msk)Heute starten landesweit die Abiturprüfungen. Die bayrischen Schüler schreiben jetzt seit 8 Uhr an ihrer Deutschprüfung und auch am Hallertau Gymnasium Wolnzach wird gerade fleißig das hoffentlich Gelernte zu Papier gebracht.
Von 8 bis 13:15 Uhr werden sich die Schüler mit der ganzen Palette deutscher Ausdrucksmöglichkeiten beschäftigen. Schulleiter Christian Heller hat keine Bedenken, dass die 99 Schüler starke Q12 sich gut schlagen wird: „Der Jahrgang ist sehr sympathisch. Ich hatte selber einen Kurs und habe die Schüler in den fast zwei Jahren sehr liebgewonnen“. Anständig und fleißig wird der Abiturientenjahrgang beschrieben. Dementsprechend zeigte sich auf den Gesichtern der baldigen Absolventen trotz Aufregung kaum Prüfungsangst. Lächelnd begannen sie heute den Tag ganz nach dem Motto: „Challenge accepted“. Die Kollegen aus der Q11 unterstützten derweil mit einem Plakat, das noch schnell vor Beginn der Prüfung angebracht wurde.
Zu den beachtlichen fast hundert Schülern gesellen sich heuer noch elf Externe, die ursprünglich an privaten Schulen unterrichtet wurden (Die staatliche Abschlussprüfung wird gemeinsam in den verschiedenen Gymnasien abgehalten). „So viele Externe wie dieses Jahr hatten wir in den vergangenen 14 Jahren zusammengerechnet nicht“, so Heller. Vor allem im Bereich Oberbayern West gehe der Trend vermehrt zur Ausbildung an privaten Schulen. Auch finden sich unter externen Prüflingen immer wieder Abitur-Nachholer aus Abendkursen. Diese Entwicklung zeigt, wie sehr sich der Stellenwert der Bildung nicht nur in der Gesellschaft im Allgemeinen, sondern auch unter den Eltern im Besonderen verbessert hat. Der Konkurrenzdruck ist groß. In der freien Wirtschaft wird verstärkt nach Lebenslauf aussortiert, weswegen ein Run auf Praktika die letzten Jahre beherrscht hat. Generation Praktikum steht dabei vor dem Problem, dass mittlerweile durch die Mindestlohnregelung nur noch Studentenpraktikanten von den Unternehmen bezahlt werden können, für die es eine Ausnahmeregelung gibt. Um so wichtiger wird daher wieder eine solide Grundausbildung an Schulen und Hochschulen werden.
Der Weg zur Hochschule beginnt heute mit den Abiprüfungen. Als nächstes sind erst einmal die dritten Abiturfächer dran, die die Schüler freier wählen konnten. Dann rechnen sich die Abiturienten durch ihre Aufgabenbögen – mit oder ohne Hilfsmittel, das entscheiden sie selbst. Wer auf Hilfsmittel verzichtet, bekommt einen Zeitbonus von 30 Minuten. In der Woche vor und nach den Pfingstferien schließlich werden die Colloquien, also mündlichen Prüfungen, absolviert. Am 26. Juni haben es die Schüler dann geschafft und dürfen sich von ihren Verwandten feiern lassen. Wie es dann weitergeht – das ist das große Fragezeichen, das alle Schulabgänger beschäftigt. Auch in der diesjährigen Q12 wird es sicher einige geben, die sich nach einigen Jahren Studium und Beruf wehmütig an die Schule erinnern, wo alles noch viel einfacher war „Es war eine liebe Zeit. Die gute, alte Zeit vor Anno ´15“.
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