Hilfe im Grenzbereich des Lebens
Das ist der neue Vorstand (v.l.): Sieghard Pichl, Inge Klier, Agnes Reuß, Brigitte Gasteiger, Ruth Manthey, Bernadette Hipp, Wolfgang Moll. Foto: Hospizverein
Weitgehend unbemerkt von der Öffentlichkeit begleiten die Mitglieder des Hospizvereins Pfaffenhofen auf Wunsch Menschen bei ihrem Sterbeprozess. Wie die Jahreshauptversammlung unlängst zeigte, wird dieses Angebot kontinuierlich steigend genutzt. Eine neugewählte Führungsspitze lenkt jetzt die Geschicke des Vereins für die kommenden drei Jahre.
Aktuell 290 Mitglieder zählt der Hospizverein. Viele davon beteiligten sich aktiv, erklärte Peter Andreas stolz. Der nunmehrige Ex-Vorsitzende organisierte zusammen mit seinem Team im abgelaufenen Jahr noch die Veranstaltungen in allen Gemeinden des Landkreises zum 20-jährigen Bestehen des Vereins. „Mit Wehmut“, wie er in seiner Abschiedsrede formulierte, gebe er jetzt die Führung wegen seiner zunehmenden beruflichen Verpflichtungen - „Der Faktor Zeit war es, der zu meinem Entschluss führte“ - nun in neue Hände und wolle damit auch Platz machen für „frischen Wind und neue Gesichter“. Die vergangene Zeit sei geprägt gewesen von großer Wertschätzung und menschlicher Unterstützung. Gleichzeitig stellte sich auch die bisherige 2. Vorsitzende, Beate Bott, nicht mehr für das Amt zur Verfügung.
Die Entscheidung der 46 Wahlberechtigten fiel eindeutig aus: Ohne Gegenstimmen gewählt wurden zum 1. Vorsitzenden Rechtsanwalt Sieghard Pichl, zu seinem Vize der Arzt Wolfgang Moll (Hallertau.info berichtete). Ruth Manthey bleibt nach wie vor die Schatzmeisterin, ebenso Agnes Reuß Schriftführerin. Beisitzer sind Inge Klier, Brigitte Gasteiger und Bernadette Hipp.
Für 15-jährige Mitgliedschaft wurde Helga Kramer (l.) geehrt.
Wie die Statistik zeigte, steigt die Mitgliederzahl wie auch schon die Jahre zuvor moderat aber kontinuierlich. Andreas bezeichnete in seiner Rückschau die seit Anfang dieses Jahres in der Region 10 eingerichtete Kooperationsvereinbarung zur spezialisierten ambulanten Palliativversorgung als einen großen Erfolg.
Schatzmeisterin Manthey konnte über Einnahmen in Höhe von 91.100 Euro und Ausgaben von 86.800 Euro berichten. Das Vereinsvermögen betrage 115.100 Euro. Hintergrund dazu ist, dass das Geld ursprünglich als Gesellschaftskapital für eine Palliativstation im Landkreis vorgesehen war. Mit der eingegangenen Kooperatinsvereinbarung, die sich wegen der zu geringen Zahl im Landkreis ansässiger Einwohner und einem Mangel an Palliativ-Fachpersonal anbot, wurde dieses Vorhaben hinfällig. Die Entlastung des Vorstandes erfolgte danach einstimmig.
Wie dem Rechenschaftsbericht zu entnehmen war, wurden seit Gründung des Vereins bislang 603 Menschen in ihrem Sterben begleitet, viele davon in der Stadt Pfaffenhofen. Hospizbegleiter-Koordinatorin Henriette Wanninger berichtete aus dem vergangenen Jahr, in dem die Aktiven mehr als 3.000 Begleitstunden zählten. Von insgesamt 57 Begleitungen seien es 39 Sterbebegleitungen, vier Trauerbegleitungen und 14 Hospizberatungen gewesen. Hinzu seien zahlreiche weitere ehrenamtliche Tärtigkeiten, darunter 45 Beratungen zu Patientenverfügungen, gekommen.
Die alte und neue Vorstandsspitze (v.l.): Wolfgang Moll, Beate Bott, Peter Andreas und Sieghard Pichl.
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