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Überraschung beim Historischen Cirkel

(Wolnzach, rt)

Rudi Pfab, Vorsitzender des Historischen Cirkels Wolnzach.

 

Eine kleine Überraschung für die Freunde des Historischen Cirkels Wolnzach (HiC) gab es bei der gestrigen Jahreshauptversammlung. Darüber hinaus blickte dessen Erster Vorsitzende Rudi Pfab auf viele spannende Veranstaltungen zurück und präsentierte mit der sogenannten Jahresgabe 2015 interessante Einblicke in die Entstehungsgeschichte von Wolnzachs Unterwelt.

Nur 14 von derzeit 70 Mitgliedern sind der Einladung in den Gasthof zur Post gefolgt, um sich den Jahresbericht von Pfab anzuhören. Jener verstand es mit seiner bebilderten „Nachlese“ hervorragend, das vergangene Vereinsjahr mit historischen Details und kleinen Anekdoten Revue passieren zu lassen. Der Rückblick begann mit der Erinnerung an den Besuch der Hopfenschlepper-Ausstellung im Deutschen Hopfenmuseum, führte über den Vortrag zur Säkularisation des Wolnzacher Klosters über die Fahrt nach Regensburg – verbunden mit einer Führung zum Thema Mittelalter und Römerzeit – hin zum Besuch der Alten Rohrbacher Kirche hin zum Filmabend „Wolnzach, ein Ort wie andere?“ bei dem die Entwicklung des Marktes Wolnzach über drei Jahrzehnte hinweg in Bildern verfolgt werden konnte. Noch im alten Jahr gab es dann ein von Liedermacher Luis Maier gesungenes und erzähltes Portrait der Bayerwalddichterin Emerenz Meier ehe es ins aktuelle Jahr mit „Max Emanuel und das Wolnzacher Schloss“ ging.

Ein Höhepunkt dürfte heuer die kürzlich erfolgte Besichtigung der Augustiner Brauerei in München mit ihren 28 Malzkellern gewesen sein. Pfab berichtete unter anderem von den dort immer noch tätigen Maschinen aus dem Jahr 1904 und bemerkte, dass der HiC in den Genuss von einer der jährlich auf nur zwei begrenzten Führungen gekommen sei.

 

Fotorepros: HiC

Schatzmeister Werner Straßer legte einen ordentlichen Kassenabschluss 2014 mit gegenwärtig 7.890 Euro Guthaben vor. Zwar sei man zur Jahreswende in 2013 mit 16.000 Euro gestartet, doch habe sich ein Sondereffekt mit dem Projekt „Auswertung Schlossberg“ ausgewirkt, der einen Zuschuss von 9.500 Euro beinhaltet habe. Ansonsten sei es „ein ganz normales Kassenjahr“ gewesen. Die einstimmige Entlastung des Vorstandes war deshalb nur noch eine Formsache.

Zum Ende der Versammlung hin wurde den Mitgliedern die Jahresgabe 2015 in Form einer Foto-/Textdokumentation zu den Bauarbeiten der zentralen Wasserversorgung in Wolnzach in den Jahren 1933 bis 1934 überreicht. Darin wird über das vom damaligen Bürgermeister des Marktes, Max Limmer, initiierte „mutige Projekt“ berichtet. Das fast 200.000 Reichsmark teure Bauwerk umfasste beispielsweise einen 28 Meter tiefen Brunnen, ein 7.800 Meter langes Leitungsnetz aus Eisengussrohren und 416 Hausanschlüsse mit 6.900 Meter Kupferrohren. Diese Angaben veranlassten ein Mitglied zu der Bemerkung, dass ob der vermutlich längst nicht mehr eingehaltenen Eisenwerte im Wasser wegen des über kurz oder lang notwendigen Austausches der Leitungen noch einiges an Kosten auf die Wolnzacher Bürger zukommen werde.

 

 

Als Überraschung präsentierte Pfab dann noch eine restaurierte Zunftlade der Gerber, Säckler, Seifensieder, Sattler und Buchbinder aus dem Jahr 1840. Allerdings handelte es sich dabei um eine Leihgabe, die wieder zurückgegeben werden muss.

 


 

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