Tresore mit Risiko
(Pfaffenhofen, rt)
Vor einem gravierenden Sicherheitsrisiko warnt die Jägervereinigung Pfaffenhofen ihre Mitglieder, die Tresore mit bestimmten Elektronikschlössern besitzen. Betroffen sind davon jedoch auch alle Nichtjäger, Sportschützen und Unternehmen, die derart ausgestattete Tresore zur Aufbewahrung von Bargeld, Schmuck und anderen Wertgegenständen verwenden.
Ohne großen Aufwand und in Sekundenschnelle lassen sich auch von Unbefgugten all jene Tresore öffnen, die mit einem Elektronikschloss der Marke Kaba Mauer mit der Produktbezeichnung Combi B und Combi B30 ausgestattet sind. Nach einer Information der Jägervereinigung ist es gelungen, ein Werkzeug zu entwickeln mit dem man diese Schlösser ohne Kenntnis des entsprechenden Codes und ohne Verwendung eines Schlüssels knacken kann.
Es heißt, dass man dieses Werkzeug auf dem freien Markt ohne Schwierigkeiten günstig bekommt. Wertbehältnisse, ausgestattet mit Schlössern dieser speziellen Code-Schlüssel Kombination sind weit verbreitet und werden von verschiedenen Tresorherstellern in ihren Produkten verwendet. Davon betroffen sind auch Tresore mit einer VdS-Zertifizierung, die von daher als "sicher" gelten. Das die Elektronikschlösser herstellende Unternehmen hat mittlerweile eine verbesserte und ebenfalls geprüfte Version ihres Produktes in den Markt gebracht.
"Wenn nachweislich eingebrochen wurde, wird der Schaden wie im Vertrag vereinbart, von der Hausratversicherung ersetzt", erklärt dazu eine Sprecherin des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft. "Die Versicherer geben in der Regel vor, dass der Tresor vom VdS oder einer anderen qualifizierten Prüfinstitution zertifiziert ist. In Zweifelsfällen ist es ratsam, seine Versicherung zu kontaktieren."
Komplizierter wird es jedoch für Eigentümer von Waffen, die zu besonderer Sorgfalt bei deren Aufbewahrung verpflichtet sind. Das Ordungsamt in der Kreisbehörde ist für die Überprüfung dieser Vorgaben zuständig. Karl Huber, Sprecher des Pfaffenhofener Landratsamtes sagt: „Grundsätzlich ist der Waffenbesitzer für die sichere Aufbewahrung seiner Waffen verantwortlich." Seine Empfehlung lautet im aktuellen Fall, sich von einer Fachfirma bestätigen zu lassen, dass der Tresor nach wie vor sicher ist. Ansonsten könnten insbesondere dann Probleme entstehen, wenn es zu einem Diebstahl der Waffen käme.
Wer nun einen jener in Frage kommenden Tresore bei sich zu Hause stehen hat, ist gut beraten, Kontakt zu seiner Hausratversicherung aufzunehmen oder das entsprechende Schloss gleich von einem Fachunternehmen austauschen zu lassen. Wie unsere Zeitung aus dem Bayerischen Landeskriminalamt (LKA) erfahren konnte, beschäftigt man sich dort gegenwärtig ebenfalls mit der Frage, welche Relevanz die Entwicklung dieses Öffnungsgerätes auf die vorbeugende Diebstahlsicherung hat.
Hallertau.info wird nach Vorliegen der Erkenntnisse vom LKA informiert und dann über die Ergebnisse berichten.
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