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Schyren Gymnasium - Schatten trifft Meerjungfrau

(Pfaffenhofen, mh)

Schyren Gymnasium - Schatten trifft Meerjungfrau


Seit 1976 wird am Schyren Gymnasium Theater gespielt, von Karl Valentin bis Friedrich Dürrenmatt war schon vieles zu erleben. Jetzt hat Claudia Fabrizek mit einer Melange aus „Der Schatten“ und „Die Meerjungfrau“ von H.C. Andersen etwas erstaunlich Lebensbejahendes und Magisches hinzugefügt.


Mit vielen choreografischen Einlagen, die Elvira Ihne-Landesberger einstudiert hat, wird das lebendige, bunte Stück, mit einem schlichten weißen Bühnenbild von Anna-Maria Schirmer, fast zum Tanztheater. Sage und schreibe einundzwanzig Personen arbeiten stellenweise gleichzeitig auf der Bühne, die Regie hatte also viel zu tun. Eine perfekte Licht- und Tontechnik tauchte die große Bühne in der Aula des Schyrengymnasiums,  je nach Szene, in eine warme, kalte oder heiße, wunderbare Schattenspielwelt mit einfühlsamer Musikuntermalung.
Dem Environment Leben eingehaucht, haben die beiden Hauptrollen Leon (Philipp Thaler) und Noel (Peter Sampel) mit textsicherem Auftreten und agilem Spiel. Viel wortlose Bewegung wechselte mit ruhigen verbalen Episoden oder spontanen Bildwechseln. Emotion und Kommunikation pur, Noel als Schatten zynisch, berechnend, kalt, die dunkle Seite des kreativen und weichen Leon, der am Verlust seiner inneren Muse, sichtbar und glaubhaft, verzweifelt.


Ohne Schatten kein Mensch, ohne Mensch kein Schatten, das Gute braucht das Böse, eine Lösung ist, wie immer, nur in der Liebe zu finden. Sie heilt den Verlust und löst die Verzweiflung, die sonst ein depressives, blutiges Ende nimmt.

Diverse Zaubertränke von der Meerhexe (Lukas Höcherl) und der Meerjungfrauenverwandtschaft (Luisa Dietsch, Veronika Grunau, Nina Petz) verändern das verliebte Meereswesen (Nina Reader). Die dramaturgische Bearbeitung zeigt hier ihre größten Stärken, bei den eingestreuten Tanzszenen geben die vielen, oftmals noch ganz jungen Schauspieler ihr Allerbestes.


Ohne die grandiose Leistung der beiden Hauptdarsteller schmälern zu wollen, lebt das aufwändige, ungewöhnliche Stück von der großen Vielfalt und dem gelungenen Zusammenspiel aller Beteiligten. Die Botschaft wird vermittelt und jedem wird so viel Platz gelassen, wie er eben braucht, um sich zurechtzufinden. Einfach gelungen, wir wünschen dem Stück und seinen Protagonisten noch viele gut besuchte Vorstellungen.


Termine http://www.schyren-gymnasium.de/

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