Von Schleusen und Senken
(Starkertshofen, rt)
Zur Bürgerversammlung in Starkertshofen gekommen sind am gestrigen Donnerstag immerhin gut 30 von den insgesamt 97 Einwohnern in den örtlichen Gasthof Weinzierl. Mit dabei auch wieder einige Gemeinderäte, die sich zusammen mit Reichertshofens Bürgermeister Michael Franken (JWU) nach der allgemeinen Übersicht zur Entwicklung des Marktes die Sorgen und Nöte aus dem Gemeindeteil anhörten. Insbesondere das Thema Hochwasser und Sägewerk-Schleusen hat die emotionalen Wellen etwas in Schwung gebracht.
Ein Bürger regte an, die Zufahrt zur Bundesstraße 13 an der Zu- beziehungsweise Abfahrt zum Ort mit Straßenmarkierungen zu versehen, "weil anscheinend ein Großteil der Leute nicht in der Lage ist, zu erkennen, wo man dort die Kurve schneidet." Die Leute würden einfach die Straßenführung nicht richtig erkennen. Falls es sich an der beschriebenen Stelle um eine gemeindliche Straße handle, könne man da schon etwas machen, so Franken in seiner Antwort. Andernfalls werde man die Bitte an das zuständige staatliche Bauamt weiterreichen.
Gotteshofener Senken sind vom Tisch
Wie der Sachstand zu den geplanten Senken auf der Gotteshofen Ausgleichsfläche ist, wollte ein weiterer Fragesteller wissen. Mit der Naturschutzbehörde am Landratsamt und der Planerin sei man dazu in Kontakt gewesen und das Resultat der Besprechungen dazu werde in der kommenden Sitzung des Gemeinderates diskutiert, so der Bürgermeister. Die Alternative werde sein, dass man auf die Senken vollständig verzichte und dafür die Fläche um etwa 800 Quadratmeter erweitert. Eine Änderung des Bebauungsplanes, demnach die Fläche verwendet worden ist, sei nicht nötig, lediglich eine Befreiung, was im Verfahren einfacher sei. Franken fügte an, dass das Landratsamt seinerseits in Gotteshofen ein Areal angekauft hat, das als Ausgleichsfläche dienen soll; wofür, das wisse er allerdings nicht.
Schleusendiskussion
Beiträge von unterschiedlichen Bürgern gab es zum Thema Öffnen und Schließen der Schleusen am früheren Sägewerk Wallner; dabei soll es in der Vergangenheit zu Unregelmäßigkeiten gekommen sein, die sich unter anderem auf den Wasserstand der Paar negativ hätten ausgewirkt. Franken sagte dazu, dass es zu einer Besprechung gekommen war unter anderem mit dem Betreiber des Wehrs und dem Wasserwirtschaftsamt. "Das Ergebnis war, dass Herr Wallner in der Regel sein Wehr korrekt betreibt:" Dies werde auch unangekündigt vom Wasserwirtschaftsamt kontrolliert. Doch könne es, wie überall, wo Menschen arbeiteten, zu Fehlern kommen. Ferner glaubten die Vertreter des Wasserwirtschaftsamtes nicht, dass dieses Wehr den Wasserstand in Höhe Gotteshofen nicht nennenswert beeinflussen könne. Die Begründung hierzu sei, dass der Pegelstand zwischen Fußballplatz zum Wehr auf 1,2 Flusskilometer einen Meter Höhenunterschied betrage und über das Wehr 20 Kubikmeter Wasser fließen würde, während es über das Stockauer Wehr 30 Kubikmeter laufen könnten. Im kommenden März werde es dazu auch noch eine Begehung mit dem Flussmeister geben, hinsichtlich der Anschwemmungen aus den vergangenen Jahren. Das wirkliche Problem, so Franken, bestehe nicht vorrangig wegen des Hochwassers sondern wegen des hohen Grundwasserstandes, das im schlimmsten Fall in die Keller drücke. Dazu gebe es allerdings auch keine Lösung, so Franken.
Gefährdeter Straßenverkehr
Moniert wurde von einem Bürger die Anschwemmung von Erde auf eine Straße, die an ein Spargelfeld angrenzt. Autofahrer würden dadurch zum Ausweichen gezwungen und so käme es bei Gegenverkehr zu gefährlichen Situationen. Franken versprach, dort Abhilfe zu schaffen und die Straße reinigen zu lassen.
Weitere angesprochene Punkte waren der Baumschnitt am Gotteshofener Kinderspielplatz (Dort werde im Frühjahr nachgeschnitten), die eventuelle Abschaffung von Verbesserungsbeiträgen beziehungsweise Alternativen dazu (Kosten kommen auf die Art der Straße an; besondere Problematik bei erstmals abgerechneten Straßen; Bayerischer Gemeindetag ist der Auffassung, dass die Abschaffung der Verbesserungsbeiträge rechtswidrig ist; Franken will den weiteren Fortgang auch hinsichtlich landespolitischer Initiativen weiter verfolgen; Fahrbahnbelag abfräsen ist eine Alternative, vorausgesetzt der Untergrund passt), die oberirdische Stromversorgung über Strommasten in den Grundstücken (Eine Angelegenheit der Energieversorger, die dadurch sparen, falls der Grundstückseigentümer eine unterirdische Leitung nicht bezahlt) und die Fortführung des Radweges an der Feuerwehr (Versuch der Aufnahme in das Städtebauförderungs-Programm).
Am Ende der Veranstaltung meldet sich eine Dame zu Wort, die monierte, dass der Fahrer des Schneeräumwagens den Schnee einfach in den Wassergraben geschoben habe und nun der Abfluss des Wassers blockiert sei. Franken versprach, Abhilfe zu schaffen.
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