hallertau.info News

186 Einsätze in zwölf Monaten

(Wolnzach, hr)

Traditionell findet die Jahreshauptversammlung der Wolnzacher Feuerwehr im Januar statt, in diesem Jahr war sie verbunden mit der Fahrzeugweihe des neuen Wechselladers, der nach dem Hochwasser 2013 gebraucht von der Feuerwehr München gekauft wurde.

„Nach der Hochwasserkatastrophe im Juni 2013 haben wir intensiv diskutiert“, erklärte Kommandant Werner Fuchs. Schon wenige Monate später – im September – fiel dann auch der Beschluss im Gemeinderat und die Wolnzacher bewarben sich bei der Stadt München für dieses Fahrzeug. Bis der Wechsellader aber dann auf dem Hof der Floriansjünger stand, vergingen abermals Monate.

Dann folgte die Ernüchterung. „Das Auto war in einem sehr schlechten Zustand“, so der Kommandant. In Eigenleistung – mehr als 360 Stunden - und mit Unterstützung der Firma Altmann wurde der Wechsellader wieder flott gemacht. Vor allem der abrollbare Tank wurde komplett zerlegt und neu zusammengebaut. „Heute hat er ein Fassungsvermögen von 5000 Litern und soll künftig zur Löschwasserversorgung an schwierigen Stellen dienen.“

Bevor jedoch das neue Auto zum Einsatz darf, stand die Fahrzeugweihe an. So waren auch Pfarrer Michael Baldeweg und Pfarrer Johann Braun gekommen, um das Fahrzeug zu segnen. „Wir segnen aber nicht nur das Fahrzeug, sondern auch all jene, die damit zum Einsatz fahren“, so Pfarrer Baldeweg. „Jeder ist froh, dass es die Feuerwehr gibt, und hofft gleichzeitig sie nie zu brauchen“, fügte Pfarrer Johann Braun an und überreichte Kommandant Werner Fuchs eine Medaille des hl. Christopherus. „Sie soll euch bei euren Einsätzen begleiten.“

Und die waren auch 2014 nicht gerade wenig. 186 Mal wurde die Wolnzacher Feuerwehr gerufen. „Haupteinsatzort ist dabei die Autobahn“, so der Kommandant und verwies dabei auf die Baustelle. Vor allem der Einsatz am 19.04 ging dabei an die Grenzen als auf der A9 ein LKW-Fahrer nur noch tot geborgen werden konnte. Insgesamt leisteten die Floriansjünger knapp 2300 Einsatzstunden. Diese liegen zwar unterhalb von 2013, weil 2014 kein Großschadensereignis eingetreten ist, dennoch bemerkenswert, was die Feuerwehrler dort leisten. „Nicht hierfür, sondern auch für alle die Stunden rund um die 1200-Jahrfeierlichkeiten, darf ich euch recht herzlich danken“, so Bürgermeister Jens Machold. Viele Veranstaltungen wären ohne ihren Einsatz kaum möglich gewesen, man denke beispielsweise an den Festzug.

Doch alleine mit den Einsatzstunden ist es nicht getan, denn die Anforderungen und die Aufgaben werden immer komplexer. „Insgesamt haben wir rund 1000 Stunden in die Aus- und Weiterbildung gesteckt“, erläutert Kommandant Werner Fuchs. Wie wichtig diese Stunden dann sind, dass zeigt sich in den Einsätzen, dort nämlich muss jeder Handgriff sitzen. Dabei reicht das Spektrum vom Brand, über technische Hilfeleistungen aller Art und Unfallbergung, bis hin zu Chemieunfällen.

Einsätze, die oft Höchstleitungen von den Feuerwehrlern fordern. Dabei ist es nicht immer leicht während der Arbeitszeiten einen Einsatztrupp aufzustellen. „Die Betriebe in Wolnzach müssen die Arbeitnehmer dafür freistellen“, so Kommandant Werner Fuchs. Auch ein Umstand, der nicht immer leicht ist, denn bei einem Alarm, müssen sie alles stehen und liegen lassen und ausrücken. „Wir freuen uns aber, dass viele Wolnzacher Unternehmer uns unterstützen“, so Werner Fuchs und hob in diesem Zusammenhang neben der Firma Altman, die Firma Wallner hervor. Ihr wurde im Rahmen einer Übung im vergangenen Jahr eine Urkunde „Partner der Feuerwehr“ verliehen.

Neben der der Kooperation mit den örtlichen Betrieben, ist aber auch die Jugendarbeit sehr wichtig. „Derzeit haben wir acht Jugendliche“, erläutert Benedikt Schmid. Sie bilden die Basis für die aktive Wehr, die derzeit aus 61 Mann besteht. Dabei ist die Jugendarbeit gerade bei der Feuerwehr nicht einfach. Denn Jugendliche können zwar mit 14 zur Feuerwehr gehen, aber erst mit 18 dürfen sie mit ausrücken. Eine Zeit, die es zu überbrücken gilt auch mit Aktionen, wie dem Berufsfeuerwehrtag.

Wie wichtig die Floriansjünger sind, das zeigt sich immer wieder bei den Einsätzen. Im vergangenen Jahr konnten von den Wolnzachern 15 Personen gerettet werden. Damit das aber gelingen kann, ist nicht nur gut ausgebildetes Personal entscheidend, sondern auch die richtige Ausrüstung. „Wir bedanken uns in diesem Zusammenhang bei der Gemeinde, die uns immer unterstützt“, so Uli Schechinger, denn neben den Wechsellader können sich die Wolnzacher bald über ein neues HLF freuen. „Uns liegen die Feuerwehren sehr am Herzen“, so Bürgermeister Jens Machold. Dabei sprach er nicht nur die Stützpunktwehr in Wolnzach selbst, sondern auch die Ortsteilwehren an. „Diese werden wir auch weiter stärken.“ So ist man also für die kommenden Aufgaben gut gerüstet.
 

Zurück

Kommentare

Einen Kommentar schreiben

Sie müssen sich anmelden, um Kommentare hinzuzufügen.