Hundehasser wieder unterwegs in Reichertshofen?
Noch nicht bestätigt hat sich der Verdacht auf offenbar für Hunde ausgelegte Giftköder im Reichertshofener Gemeindeteil Langenbruck. In einem sozialen Internet-Netzwerk wird gegenwärtig verbreitet, dass zwischen der Irläckerstraße und den Pferdekoppeln Giftköder ausgelegt worden seien: "... es ist Rattengift- ein Husky hat diese Vergiftung nicht überlebt."
Zumindest bis zur Stunde (9.30 Uhr) ist bei der Polizeiinspektion Geisenfeld dazu noch keine Anzeige erstattet worden, wie Dienststellenleiter Norbert Bachmaier mitteilte. Auch die Nachfrage von Hallertau.info bei den umliegenden Tierärzten ergab in diesem Zusammenhang keinen Hinweis auf die Behandlung eines vergifteten Hundes.
Allerdings erinnert der Warnhinweis aus dem Internet an einen Fall aus dem Jahr 2011. Damals sind ebenfalls im Gemeindegebiet von Reichertshofen nach Aufnahme des in Wurstködern verborgenen Giftes Carbofuran mehrere Hunde qualvoll verendet. Das Bayerische Landeskriminalamt hatte den Giftstoff analysiert und das Polizeipräsidium Oberbayern Nord in Ingolstadt leitete nach erfolgloser Fahndung die Akte mit dem Vermerk "Ermittlung gegen unbekannt" an die Staatsanwaltschaft Ingolstadt weiter. Unser Bild zeigt den im Jahr 2011 in Reichertshofener Ortsteil verwendeten, allerdings verklumpten Giftstoff, der früher vornehmlich in der Landwirtschaft als Insektizid eingesetzt worden war.
Carbofuran, wie auch alle anderen Stoffe aus der Gruppe der Phosphorsäureester, haben - oral aufgenommen - eine stark giftige Wirkung auf den menschlichen und tierischen Organismus. Phosphorsäureester verursachen eine konstante innere Vergiftung mit Acetylcholin. Schwere Schädigungen, die auf Herz-Kreislauf, Lungen, Leber, Nieren und das zentrale Nervensystem wirken, sind die Folgen.
Um sie deutlich erkennen zu können, wird vielen Phosphorsäureestern ein blauer Farbzusatz beigefügt. Auch die damals von Passanten bei Agelsberg im Wald aufgefundenen Giftköder hatten diese markante Einfärbung.
Acetylcholin wirkt sich gravierend auf das Nervensystem aus. Ein Zwergschnauzer-Mischling aus Agelsberg wies nach seiner damaligen Vergiftung typische Ausfallerscheinungen nach der Einnahme des Giftstoffes über einen Köder auf: verstärkter Tränen- und Speichelflusses, erschwerte Atmung und Muskelkrämpfe. Es folgen diesen Symptomen in aller Regel Koliken, Übelkeit, Durchfall und Erbrechen. Der Blutdruck fällt ab und schließlich droht eine in der Regel zum Tode führende Atemlähmung.
--- Deshalb: Bei Anzeichen einer Vergiftung sofort den nächsten Tierarzt aufsuchen.---
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