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Kritische Worte zur Wasserversorgung

Einstimmig beschlossen hat der Pörnbacher Gemeinderat bei seiner jüngsten Sitzung die Betriebsführung der örtlichen Wasserversorgung ab dem kommenden Oktober per Kontrakt den Ingolstädter Kommunalbetrieben zu übertragen. Bevor das Mandat an den Bürgermeister zur Vertragsunterzeichnung zustande kam (Hallertau.info berichtete), gab es jedoch aus dem Gremium vertragsrechtliche Bedenken und es hagelte harsche Kritik an der zuvor geübten langjährigen Praxis.

Gemeinderat Max Klotz (FUW) wetterte "So geht es nicht mehr weiter", als er hinsichtlich des personellen und praktischen Umgangs mit der gemeindlichen Wasserversorgung seinen Blick auf die vergangenen Jahre richtete. Und das waren noch die moderateren Worte, die er dafür fand. Bekannt wurde etwa, dass der Pucher Brunnen seit unbekannter Zeit überhaupt nicht funktioniert hatte. An einem Bereitschaftsdienst fehlte es ebenso wie an einem Notfallplan. Somit war der Gemeinderat nach einer ausführlichen Darlegung so gut wie aller Aspekte der Pörnbacher Wasserversorgung durch Bürgermeister Helmut Bergwinkel (FUW) davon überzeugt, dass ein professioneller Dienstleister her muss. Mit eigenem Personal Abhilfe zu schaffen, das hätte aus vielerlei Gründen nicht funktionieren können. "Wir haben keine Person mit entsprechender Qualifikation", so Bergwinkel. Notwendig wäre eine ausgebildete Fachkraft für Wasserversorgungstechnik, die mit bis zu 46 000 Euro im Jahr zu Buche schlagen würde, rechnete Bergwinkel vor. Eine Vertretung käme hinzu. Beide wären wohl alleine mit dieser Aufgabe bei dem nur 29 Kilometer langen Pörnbacher Leitungsnetz nicht ausgelastet.

Da der frühere Bauhofmitarbeiter, der sich unter anderem als Wasserwart betätigte, bei der Gemeinde gekündigt hatte, kümmerten sich die Ingolstädter Kommunalbetriebe bereits seit Januar um die Wasserversorgung in der Gemeinde. Bergwinkel erklärte, in dieser Zeit gute Erfahrungen mit dem Unternehmen gemacht zu haben. Und nach einer Ausschreibung machten die Ingolstädter als günstiger - und mit einem umfangreicheren Leistungsangebot -das Rennen. Bergwinkel hob die künftig deutlich höhere Versorgungssicherheit hervor und
auch bei eventuellen Notfällen könne man mit schneller, professioneller Hilfe rechnen.

Vor der Unterzeichnung sollte jedoch noch eine juristische Prüfung des Vertragswerks erfolgen, empfahl FUW-Gemeinderat Oskar Kugler und Fraktionskollege Ludwig Mayr stieß ins gleiche Horn. Letztlich überzeugten wohl Johannes Hofner (WG Puch), "ein öffentliches Unternehmen wird uns keinen sittenwidrigen Vertrag vorlegen" und Bergwinkel "es ist ein Standardvertrag; auch Reichertshofen hat ihn mit den Ingolstädter Kommunalbetrieben abgeschlossen" dann doch die Gemeinderäte davon, von einem entsprechenden Verlangen nach vorheriger Überprüfung Abstand zu nehmen.

Gleichzeitig wird es künftig statt des bisherigen praktizierten SMS-Kurznachrichtendienstes eine Onlineanbindung der Pörnbacher Wasserversorgungs-Betriebsführung mit den Ingolstädter Kommunalbetrieben geben. Auch hier kam es in der Vergangenheit durch nicht übermittelte Texte zu Problemen. Der notwendigen Vertragsunterzeichnung mit einem Regensburger Unternehmen stimmte das Gremium ebenfalls einstimmig zu.

 

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