Fuß vom Gas!
Raser im Visier hat am heutigen Donnerstag und noch bis morgen in der Früh die Polizei bei ihrem in diesem Jahr zweiten bundesweiten Blitzmarathon mit Schwerpunkten an Schulen und auf Landstraßen. Auch kurz vor Pfaffenhofen, in Straßhof, steht sein speziell ausgerüsteter Radarwagen voraussichtlich noch bis 18 Uhr.
Wirkliche Raser sind bislang nicht aufgefallen, das liegt womöglich an der Polizeipräsenz an der Kontrollstelle gut eineinhalb Kilometer dahinter. Auch den Polizeibeamten ist klar, dass sich die Autofahrer gegenseitig warnen, wenn sie am Parkplatz bei Eckersberg die mit etlichen Einsatzfahrzeugen besetzte Kontrollstelle passieren. Im Internet ist die Radarkontrolle eh nachzulesen, angekündigt vom Innenministerium. In ganz Bayern sind beim so genannten Blitzmarathon rund 2000 Kontrollstellen vorgesehen, an denen die Beamten stundenlang im Einsatz sind.
Den Verantwortlichen komme es eher auf den erzieherischen Effekt an, sagt Markus Billner, Leiter Zentrale Verkehrsaufgaben bei der Verkehrspolizeiinspektion Ingolstadt. "Wir hoffen, dass die Autofahrer dann bewusster auf die vorgeschriebene Geschwindigkeit achten, wenn wir sie anhalten und auf ihr Fehlverhalten hin ansprechen." Wenn man mit den zu schnell unterwegs gewesenen Fahrern spricht, sei meist Einsicht da, merkt Billner an. Mancher Fahrzeuglenker sei aber auch uneinsichtig. Billner vermutet aus seiner langjährigen Praxis heraus beruflich bedingten Stress als häufige Ursache für Geschwindigkeitsübertretungen.
Bei der Geschwindigkeitsmessung in Straßhof gibt es gute Gründe für die Messung: 2009 kam dort eine Autofahrerin ins Schleudern und verunglückte mit tödlichem Ausgang, 2010 ist ein Wagen auf einen langsameren Traktor aufgefahren, ein Unfall der zwei Schwerverletzte forderte, 2012 gab es dort einen Schwerverletzten nach einem Ausweichmanöver wegen Holzscheiten auf der Straße, wie Günther Beck vom Polizeipräsidium Oberbayern Nord aufzählt. Oberste Priorität bei den Messungen hätten die Unfallschwerpunkte, erläutert Billner.
Tempoüberschreitungen innerorts von bis zu 20 km/h kosten übrigens 35 Euro. Ab 21 km/h Überschreitung werden 80 Euro Bußgeld fällig und ein Punkt in der Verkehrssünderkartei kommt hinzu. Fährt man außerorts bis 20 km/h zu schnell, kostet das immerhin 30 Euro, ab 21 km/h beträgt das Bußgeld dann 70 Euro und es wird ebenfalls ein Punkt eingetragen.
2013 wurden auf Bayerns Straßen bei Geschwindigkeitsunfällen 10.475 Menschen verletzt und 200 getötet. Zu hohe Geschwindigkeit gehört damit weiterhin zu den Hauptunfallursachen, teilt dazu das bayerische Innenministerium mit.
Der aktuelle Blitzmarathon ist übrigens noch bis 6 Uhr früh am morgigen Freitag.
Kommentare
Einen Kommentar schreiben
Sie müssen sich anmelden, um Kommentare hinzuzufügen.