Memo 8-III die Spatzen-Messe
Memo 8-III die Spatzen-Messe
Nein, es handelt sich nicht um freche, kleine Vögel in grau, die Max Penger in der Pfaffenhofener Stadtpfarrkirche St. Johannes Baptist zum Singen gebracht hat. Als „Spatzen-Messe“ bekannt geworden, verdankt die Missa C-Dur, KV 220, die diesmal aufgeführt wurde, ihren Namen den an Vogelgezwitscher erinnernden Violinfiguren im „Hosanna“ des „Sanctus“ und „Benedictus“.
Also doch nicht mit Vögeln, schade eigentlich, so eine Performance in dem weiten Kirchenschiff hätte nach dem durchaus progressiven skandinavischen Ausflug vom letzten MeMo Konzert noch gefehlt. „Mozart geht immer“, so Max Penger, und eine „kurze Messe“ sowieso, mehr als 20 Minuten lang sollten die sonntäglichen Ausflüge in die Klassik nicht dauern. Der Kirchenmusiker will auch unerfahrenen Zuhörern wie mir diese eigene Notenwelt nahebringen.
Mit einer fast „hauseigenen“ Besetzung des kleinen Orchesters hat er zumindest gezeigt, dass Menschen, die wir von der Straße oder vom Wochenmarkt kennen, in der Lage sind, so ein edles und feines Werk von Mozart zum Klingen bringen können. Hochachtung vor dieser Leistung, ein Gesangsquartett mit Sopranistin Doris Brummer, Altistin Gabi Mahl, Tenor Markus Wagner und Bass Franz Oppel ließ gleich zu Beginn aufhorchen. Konzertmeister Manfred Leopold nebst Gattin Uschi an den Violinen, Frank-Ullrich Narr am Cello, Thomas Laar am Kontrabass, Barbara Muthig an der Truhenorgel gaben den Kern des kleinen Orchesters. Christian Theimann und Maximilian Penger bliesen begeistert die Trompeten und Toni Hirschberger streichelte seine Pauken. All diese hervorragenden Musiker und Sänger sind uns Pfaffenhofenern aus diversen anderen Musikgruppierungen bestens bekannt, man könnte schon fast von einer „Pfaffenhofener Schule“ sprechen.
Zurück zu Mozart, er komponierte das Werk vermutlich Ende 1775 bzw. Anfang 1776. Aufgrund eines Erlasses des Fürsterzbischofs Hieronymus Colloredo in Salzburg, in dessen Diensten Mozart stand, durfte eine Messe mit allen Teilen, Kyrie, Gloria und Credo, Sanctus, Benedictus und Agnus Dei nebst Epistelsonate nicht länger als eine dreiviertel Stunde dauern. (Nach Mozart - Musikarchiv, so schlau bin ich selber nicht).
Die Gäste kamen zahlreich an diesem Sonntagmorgen, das Auditorium war fast voll besetzt und die Spendenbereitschaft am Ende der Vorführung dürfte auch etwas opulenter ausgefallen sein als bei Benjamin Britten. MeMo ist immer kostenlos für die Zuhörer, der Aufwand wird durch bekannte Sponsoren (siehe Link) und freiwillige Spenden getragen.
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