Großer Nachtflohmarkt in Pfaffenhofen 2014
Großer Nachtflohmarkt in Pfaffenhofen 2014
Gut 10.000 Besucher dürften am Sonntag durch den Nachtflohmarkt auf dem Pfaffenhofener Hauptplatz geschlendert sein. Trotz der Überschrift „Nacht“, fangen die meisten Standbetreiber schon kurz nach Mittag mit dem Verkauf ihrer vielen Dinge, die der Mensch unbedingt braucht, an.
„In der Nacht ist es dunkel, da schauen die Leute nur noch, verkauft wird da kaum etwas“ so der Tenor eines Profis. Dieser sonderbaren Weisheit folgend, gibt es auch immer wieder Händler, die um 20:00 Uhr, wie auf ein geheimes Kommando, den Platz räumen. Eine Unsitte, die der Betreiber durch rigorose Platzverbote beim nächsten Termin eindämmen sollte.
Ansonsten wurde gehandelt und gewandelt, viele Liebhaberstücke wechselten den Besitzer und wurden stolz als Beute nach Hause geschleppt. Der Mensch ist halt immer noch Jäger und Sammler. Atmet der eine Keller endlich befreit auf, bekommt die nächste Sammlung Zuwachs. Historisches und Kitsch, Brauchbares und Sinnbefreites, es ist unglaublich, was die Konsumwelt alles produziert.
„A so a Drum hob i a dahom!“ oder „Des selbige Glump, hob i lezt Johr erst wegagschmissn!“ solch flapsige Bemerkungen kommen meistens aus dem Mund des „Nichtsammlers“. Der Profi weiß um den Wert des Vergangenen, er bewegt sich schweigend durch die Welt der Dinge, mit fast archäologischem Gespür findet er fehlende Stücke zu seiner Raritätenwelt.
Neuware ist verpönt auf dem Flohmarkt, auch wenn sich das eine oder andere „Drumm“ noch in der Originalverpackung befindet. Das ist wie mit den Briefmarken, neu ist das Alte mehr wert, dem guten Händler ist jede Weisheit recht, seine Kasse zu füllen.
Bei strahlendem Sonnenschein hatten natürlich die Eisverkäufer Hochkonjunktur, auch in den Straßencafés und den Biergärten war kaum ein Platz zu haben. Anders als bei einer Dult, haben die Innenstadtgeschäfte nicht geöffnet und der geneigte Kunde bleibt dem Straßenverkäufer erhalten. Bei Kerzenlicht und Vollmond hatte die abendliche Kulisse der Innenstadt dann doch einen ganz besonderen Reiz. Was braucht der Mensch einen Urlaub im südlichen Ausland, vor der Haustür ist der schönste Basar. Fast schon mehr ein Fest als ein Flohmarkt, was gefehlt hat, war nur noch eine musikalische Begleitung. Da steht möglicherweise das gestrenge Ordnungsamt dagegen, aber schee wars scho!
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