Rettung Last Minute
Die neu gewählte Führungsriege der Burgstaller Feuerwehr um 1. Kommandanten Christian Aigner (2. von rechts) und 2. Kommandanten Stefan Neumayr (3. von rechts).
Ja, es wird sie weiter geben, die Dorffeuerwehr Burgstall. Doch dieser Ausgang der Versammlung am gestrigen Abend war alles andere als sicher. Jahrelang war vergeblich versucht worden, einen Nachfolger für Stefan Neumayr zu finden, der zwölf Jahre das Amt des 1. Kommandanten ausfüllte und diesen Posten nun verdientermaßen abgeben wollte. Viele Gespräche waren geführt worden, um den Verein zu retten. Erst als es dann aber Spitz auf Knopf ging, konnte mit Christian Aigner eine personelle Lösung gefunden werden.
Die Burgstaller Feuerwehr wäre die erste des Landkreises gewesen, die einer Auflösung gegenübergestanden wäre – und das nach knapp 140 Jahren ihres Bestehens. „Das wäre wirklich eine Katastrophe gewesen, wenn es uns von nun an einfach nicht mehr gegeben hätte“, zeigte sich 2. Bürgermeister Georg Guld – selbst aktives Mitglied des Vereins – sichtlich erleichtert über den Ausgang der Wahlen. Und diese waren seit langem mit großer Sorge erwartet worden. Mit Arnulf Rauh hätten die Burgstaller so zunächst sogar ein engagiertes Mitglied gefunden, das den Posten des 1. Kommandanten gerne übernommen hätte, wären da nicht noch Regelungen und Gesetze, die es zu berücksichtigen gilt. Erst ab dem vollendeten 22. Lebensjahr kann demnach die Spitzenposition der Feuerwehr eingenommen werden. Diese Voraussetzung wird Arnulf Rauh allerdings erst ab September 2015 erfüllen.
Eine Zwischenlösung bis dorthin musste also gefunden werden, und das wurde sie auch. Christian Aigner zeigte sich als Retter in letzter Sekunde und erklärte sich bereit, die Verantwortung des 1. Kommandanten für das kommende Jahr zu übernehmen – eine Entscheidung, für die er neben einem einstimmigen Wahlergebnis vor allem tosenden Applaus erntete. Dennoch ergab sich daraus gleich ein weiteres Problem. Nun stand er nämlich nicht mehr für das Amt des 2. Kommandanten zur Verfügung. Hier stellte sich somit noch einmal die Frage, ob es einen Freiwilligen geben würde, um den Posten auszufüllen. Doch auch in dieser Angelegenheit konnte sich der Verein glücklich schätzen, Mitglieder wie Stefan Neumayr zu haben, der trotz bereits langfristig angekündigten Rücktrittswünschen aus der Führungsriege seine Mannschaft nicht im Stich ließ und ebenfalls für die Übergangsphase von einem Jahr die Wahl zum 2. Kommandanten annahm.
Dank diesem Entgegenkommen von Christian Aigner und Stefan Neumayr hat die Burgstaller Feuerwehr wieder eine Zukunft, der Kern des Problems, mit dem auch zahlreiche andere Vereine zu kämpfen haben, bleibt allerdings. „Es ist schwer heutzutage jemanden zu finden, der sich an die Spitze stellt und Verantwortung übernimmt“, wurden so gestern mehrere Stimmen laut. Dabei geht es doch gerade bei den Floriansjüngern um sehr viel mehr, als ein Amt. Neben der Tatsache, dass es die Feuerwehrmänner sind, die helfen, wenn es brennt, die im Einsatz sind, wenn das Hochwasser droht und die nach schweren Unfällen Leben retten, hat die Existenz des Vereins auch große Bedeutung für das gesellschaftliche Leben. „Die Feuerwehr ist einfach auch ein Stück von Burgstall selbst, ein Jugendtreff und Zusammenkommen von Jung und Alt, das der Gemeinschaft des Dorfes auf unersetzbare Weise dient“, so Georg Guld, der gestern nun aufatmen konnte, als feststand, dass dieser Teil Burgstalls vorerst nicht verloren gehen wird.
Im Rahmen der Versammlung wurden zudem auch weitere Posten neu gewählt. So wurde Andreas Gigl in seinem Amt als 1. Vorsitzender einstimmig bestätigt, Schriftführerin ist weiter Maria Retzlaff, zum Kassier wurde Magnus Stolpe und zum Gerätewart Stefan Schober gewählt. Mit Christian Aigner und Stefan Neumayr heißt es in dieser Besetzung nun auf in das kommende Jahr für die Burgstaller, die sich in einer Sache bereits jetzt einig sind: Der 23. Geburtstag von Arnulf Rauh im September 2015, ab dem er dann in die Rolle des 1. Kommandanten schlüpfen wird, wird groß gefeiert werden, sehr groß!
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