Geschichten aus Afrika
Begleitet von Melodie und Rhythmus der von ihm meisterhaft gespielten Harfenlaute Kora, entführt der in München geborene weiße Griot Tormenta Jobarteh in die faszinierende Welt der weisen Geschichten seiner afrikanischen Wahlheimat Gambia. Das ließen sich viele Zuhörer im Kursana Au, Bewohner, Besucher aber auch viele Kinder aus Au, nicht entgehen.
Griots (in der Mandinka-Sprache ) sind Musiker, Historiker, Chronisten, Geschichtenerzähler und weise Berater in einer Person. Ihre Tradition wird vom Vater auf den Sohn vererbt, und schon viele Jahrhunderte genießen sie bei der Bevölkerung großen Respekt. Sie sind die Bewahrer des Wissens einer uralten Kultur.
Der weiße Griot Tormenta Jobarteh wuchs in München auf und hieß damals - nein, das verrät er nicht. Er studierte dort am "Dante Agostini Institut" Schlagzeug. Seine afrikanische Seele aber gab ihm den Antrieb, seine Heimat, seine "Kunda", wiederzufinden. Als Musiker tourte er in verschiedenen Besetzungen durch Europa, Asien und die USA, bis er 1987 eine Band aus Gambia traf und von ihr in ihre Heimat eingeladen wurde. Dort hörte er zum ersten Mal das wundervolle Klangbild einer Kora, der westafrikanischen Harfenlaute.
Bei seinem musikalischen Mentor Basuro Jobarteh, dem anerkannten Griot von Boraba, vergingen für Tormenta acht Jahre in Boraba, bis das intensive Studium der Kora sowie der Mandinka-Sprache und der gesamten Mande-Kultur erfolgreich abgeschlossen war. Am Ende seines Aufenthaltes wurde Tormenta von der Familie Jobarteh adoptiert und ebenfalls zum Griot ernannt, wohl einmalig für einen weißen Nicht-Afrikaner.
Seit über 10 Jahren tourt Tormenta Jobarteh mit seiner Weltmusikgruppe Jobarteh-Kunda und als Geschichtenerzähler auf internationalen Festivals und bei zahlreichen pädagogischen Einrichtungen. Sein Erzählprogramm, das auszugsweise auf zwei vielgelobten CDs zu hören ist, richtet sich vorwiegend entweder an Kinder oder an Erwachsene. Bei seinem Auftritt beim 1. Festival der besten deutschsprachigen Märchen- und Geschichtenerzähler gewann er den ersten Preis.
Begleitet von den Klängen seiner Kora, öffnet Tormenta Jobarteh den Geschichtenschatz der Mande-Kultur. Weise, humorvolle, anrührende Geschichten, die die Lebensweisheit vieler Generationen beinhalten. Auch das Publikum in Au war begeistert.
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