Bauernhof wird zum Klassenzimmer
Die Referendarin, Frau Schaubeck, machte ihrer 3. Klasse aus der Grundschule Sandelzhausen ein ganz besonderes Abschiedsgeschenk. Mit ihren 28 Schützlingen besuchte sie am Donnerstag das Erlebnisparadies Pettenhof.
Angeboten werden dort Themenveranstaltungen wie „Rund ums Ei und Huhn“, „Vom Korn zum Brot“, „Die Wiese mal anders“, „Vom Baum zum Holz und Brennholz“, um letzteres Thema ging es diesmal. Jedem rund um Mainburg dürfte der Name Pettenhof inzwischen ein Begriff sein, genauso wie fast allen Schülerinnen und Schülern von Frau Schaubeck.
Nach der herzlichen Begrüßung von Elisabeth Resch, der Erlebnisbäuerin, nahm die Klasse auf dem „Strohkreis“ in der Scheune Platz. Jeder der Drittklässler erkannte sofort, was Frau Resch da in der Hand hielt, einen Fichtenzapfen. Sie wussten sogar den Unterschied zwischen Fichten- und Tannenzapfen, und dass sich die Schuppen bei Kälte und Nässe schließen, um den Samen zu schützen und sich erst bei Wärme öffnen, damit der warme Wind ihn weit verteilen kann.
In der Schule wurden sie natürlich gründlich auf diesen Besuch vorbereitet und hatten dabei anscheinend sehr gut aufgepasst. Wie sich aber die Fichten vermehren, wussten sie dann doch nicht so genau. Sehr anschaulich erzählte Frau Resch, wie dem Fichtenbäumchen im ersten Jahr ein Zweiglein und im nächsten dann das Zweite wuchs.
Wie es dann ab dem dritten Jahr weiterging, konnte sie nicht mehr mit den Kindern gemeinsam nachahmen, da ihnen dafür weitere Arme fehlten. Auch wie die Bäumchen dann wuchsen, sie aber spätestens mit 20 Jahren so viel Platz brauchen, dass einige gefällt werden müssen, wurde beinahe Bühnenreif nachgespielt.
Diese noch sehr dünnen Fichten landen in der Papierfabrik, erst die 60 – 70 Jahre alten Stämme kommen ins Sägewerk und werden zu Möbeln oder gar zu einem Haus verbaut. Nach der kurzen Theorie ging es raus, wo schon stapelweise Holzstämme in verschiedenen Längen aufgestapelt lagen. Die einen waren dicke, bis zu 5,20 m lange Stämme, die nun bald ins Sägewerk kommen.
Andere waren noch sehr dünn, nur einen Meter lang und diese werden nach gut zwei Jahren Lagerung, in 33 cm lange Stücke geschnitten, gespalten und schließlich verheizt. Die 3. Klässler waren begeistert von den Erzählungen der Erlebnisbäuerin, die es wirklich versteht, lehrreiches für jeden verständlich und dazu noch äußerst interessant zu vermitteln.
Zur Brotzeit machten es sich alle nochmal in der Scheune gemütlich und nach der Geschichte vom zersplitterten Regenbogen gab es noch eine Glitzersteinsuche, was gar nicht so einfach bei dem hohen Gras war. Im Anschluss ging es in den nahen Wald, dort lernten die Mädchen und Buben Schutzkleidung für Arbeiten im Wald kennen und danach war geplant, ein „Landart“ Kunstwerk im Wald zu bauen.
Bei dieser Idee aus Amerika geht es darum, Kunstwerke zu kreieren, die weder transportabel, käuflich, noch dauerhaft sind, z.B. Blumen-, Tier-, Grusel- oder Phantasiegebilde aus Naturmaterialen (Pflanzen, Tannenzapfen, Rinde, Sand, Holz und dergleichen) was man halt alles so in Wald und Wiese vorfindet.
Zur kleinen Einstimmung bekam jedes der Kinder ein Stück Karton, das mit doppelseitigem Klebeband beklebt war und so konnte jeder schon mal für sich, auf dem Weg in den nahen Wald, sein eigenes, kleines „Landart“ Kunstwerk basteln, das dann, wider der Vorgabe aus den USA, mit nach Hause genommen werden durfte.
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