Kunst auf vier Etagen im Finanzamt – „Etagenkunst“

Zur 40. Kunstausstellung hatte der Kunstkreis des Finanzamtes um den stellvertretenden Leiter Franz Peter eingeladen, um die unterschiedlichsten Kunstwerke von jungen und erwachsenen Künstlern zu präsentieren. Die Kunstschule „Penello“ aus Gerolsbach um die Gründerinnen Andrea Koch und Rita Mester stellten ihre Werke auf allen vier Etagen des Finanzamtes aus.

Neben den beiden Kunstlehrerinnen und ihren Kolleginnen stellten auch Kinder im Grundschulalter, Jugendliche zwischen 12 und 18 Jahren sowie erwachsene Kursteilnehmer ihre Werke aus. Acryl und Kollagen aus Papier und Stoff auf Leinwand oder Holz waren ebenso vertreten wie Gouache auf Papier oder Karton. In den Sommerferien hatten die Kinder außerdem verschiedene Vögel aus Papier gebastelt und in selbstgebaute „Vogelkästen“ aus Papier geklebt. Aber auch Kunst mit der Kettensäge war zu bestaunen, so hatten die Schüler aus Stämmen und Ästen wundersame Figuren geschaffen.
Finanzamtsleiter Josef Lang begrüßte die Gäste und freute sich, dass wieder so viele der Einladung gefolgt seien, unter anderem Pfaffenhofens Altbürgermeister Hans Prechter und Stadtrat Franz Schmuttermayr. Er wies darauf hin, dass dies die 40. Ausstellung sei und meinte scherzhaft, dass es aus diesem Grund einmal keine musikalische Begleitung der Ausstellung gebe, denn das Staatsäckel werde für diese Veranstaltung nie strapaziert, sondern getragen von verschiedenen Spenden der Finanzamtskolleginnen und -Kollegen. Auch der Aufbau und die Betreuung des Buffets werde von Mitarbeiterinnen ehrenamtlich durchgeführt. Nach der Begrüßung überreichte er den beiden Initiatorinnen der Kunstschule Penello, Andrea Koch und Rita Mester, einen Blumenstrauß, danach ergriff als Laudator der Pfaffenhofener Schriftsteller Alexander Bálly das Wort und führte in die Werke der Ausstellung ein.

Laudator Alexander Bálly
Da es sich bei „Penello“ um eine Kunstschule handele, ging er auf die Widersprüchlichkeit dieser Wortverbindung ein. Kunst sei das lustvolle und kreative Schaffen, das sich Ausdrücken und sich selbst verwirklichen. Schule hingegen sei Ordnung, Regel, Stillsitzen, Disziplin, Pflicht und Arbeit. Er schaffte trotzdem die Verbindung beider Begriffe, da auch Künstler lernen müssten, wie man mit Werkzeug und Material umzugehen habe. Und Kunst ist das, was herauskommt wenn sich ein Künstler ausdrückt in seinen Werken, frei nach Josef Beuys „Jeder ist ein Künstler“. In einer Kunstschule lernten die jungen und auch älteren Teilnehmer voneinander und das helfe ihnen, sich besser in der Sprache der Kunst auszudrücken. Er verwies auf die Jugendlichen, die mit Textilien gearbeitet hätten, aber nicht so wie es im Handarbeitskurs üblich ist, sondern kreativ, passend zu kurzen Texten. Auch Kalligraphie sei mehr als nur Schönschrift und die vielen großen und kleinen Bilder voller Farbigkeit seinen ein abstrakter Sinnesrausch. Auch die Kunstlehrerinnen hätten sich mit ihren Werken Herausforderungen gestellt – eine explosive Dynamik im Bild einzufangen. Er lobte auch die Kettensäge-Arbeiten, die mal roh und urwüchsig und mal wieder seltsam glatt seien, und dabei wurden nur Kettensägen verwendet, keine anderen Werkzeuge. Er wies die Anwesenden darauf hin, die ausgestellten Arbeiten einmal als Ganzes betrachten, vom Beginn einen noch sehr jungen Kunstschülers bis hin zu seiner Meisterschaft. „Daran erkennen Sie wie weit der Weg ist“ zum fertigen Künstler, so Bálly.


Die Ausstellung ist noch bis zum 29. September in den Gängen des Finanzamtes während der Öffnungszeiten (werktags von 7.30 bis 14.30 Uhr, donnerstags bis 17.30 und freitags bis 12.30 Uhr) zu sehen. Bei Bedarf auch nach Rücksprache zu anderen Zeiten.

Kommentare
Einen Kommentar schreiben
Sie müssen sich anmelden, um Kommentare hinzuzufügen.