Klein-BER in Rohrbach??
Die drei Buchstaben stehen bundesweit für Zeitverzögerungen und massive Kostenüberschreitungen in Berlin. Eine ähnliche Situation deutete sich auf der Gemeinderatssitzung auch für das neue Feuerwehrgebäude an. Beim Tagesordnungspunkt „Errichtung Feuerwehrhaus Rohrbach“ war statt des Chefs ein Vertreter des Planungsbüros anwesend, der heftige Schwierigkeiten hatten, die plötzliche Kostenerhöhung um ein Drittel bei den Fliesenarbeiten zu erklären.
Nach der ursprünglichen Kostenplanung hätten die Fliesenarbeiten 62.205 Euro kosten sollen. Bei einer beschränkten Ausschreibung war ein wesentlich höheres Angebot eingegangen, so dass erneut, diesmal öffentlich, ausgeschrieben wurde. Auch hier gingen Angeboten von ca. 91.600 Euro bis zu ca. 112.000 Euro ein. Der Bauplaner erklärte diese Kosten-Erhöhung mit einer Änderung des Auftragsumfangs. Statt Linoleum in verschiedenen Bereichen wurden zusätzlich Wand- und Bodenfliesen eingeplant. Auf die Frage, wer denn dies beschlossen habe, konnte der Bauplaner nur mit den Schultern zucken, denn weder im Bauausschuss noch im Arbeitskreis für die Feuerwehr wurde diese Änderung beschlossen, so jedenfalls die beteiligten Gemeinderäte. Gemeinderat Helmut Schalk, der an einer Sitzung als Vertreter teilgenommen hatte, wusste nur, dass einmal über Fliesenqualitäten und Farben diskutiert wurde, nicht aber über mehr Fliesen statt Linoleum. Hermann Rottmair und Helmut Weich waren recht ungehalten über das Nicht-Wissen des Bauplaners und bohrten immer wieder nach, wer warum die Mengenänderungen beschlossen habe. Auch Hans Vachal konnte diesen Schritt nicht nachvollziehen. Helmut Schalk bezeichnete die Arbeit des Planungsbüros als Salamitaktik, mit immer wieder neuen Erhöhungen zu kommen. Dies sei keine saubere Planung, pflichtete ihm Bürgermeister Keck bei. Aber eine erneute Ausschreibung hielten die Gemeinderäte für nicht ratsam, deshalb entschieden sie, die Kostenerhöhung zu akzeptieren, vorbehaltlich der Klärung mit dem Baubüro und einer endgültigen Entscheidung im Bauausschuss. („da müssen wir jetzt durch, ob uns das passt oder nicht“).
Ebenfalls in gleicher Dimension war die Kostenerhöhung bei den Schreinerarbeiten. Auch hier war bei der beschränkten Ausschreibung nur ein Angebot eingegangen und deshalb erneut, diesmal wieder öffentlich, ausgeschrieben worden mit dem Ergebnis dass statt der kalkulierten 33.800 Euro einige Angebote eingingen zwischen 63.000 bis 79.000 Euro. In diesem Fall waren keine Mengenerhöhungen der Grund, sondern einfach eine zu geringe Kostenkalkulation des Planungsbüros und Preissteigerungen im Laufe der Jahre. Hans Vachal kritisierte, dass es bei dem ganzen Bauvorhaben keine Kostenkontrolle und –Fortschreibung gebe. Helmut Weich pflichtete ihm bei und dass das eine schlechte Leistung des Ingenieur-Büros sei („eine Frechheit, dass uns sowas präsentiert wird“). Auch bei diesem Gewerk sah Helmut Schalk wieder die Salamitaktik des Baubüros.
Auch bei den Elektroinstallationsarbeiten liegen inzwischen die Kostenerhöhungen bei über 34.000 Euro. Gemeinde-Techniker Georg Meurer erläuterte die Überschreitungen und stellte fest, dass bereits bei der Planung Fehler gemacht worden seien, so sei die Installation der Rauchmeldeanlagen vergessen worden („das ist seit 3 Jahren Pflicht“, so Michael Korncke), außerdem mussten Leerrohre nachträglich eingezogen werden, die nicht eingeplant waren („das weiß doch jeder Lehrling, dass Kabel in Leerrohre gehören“, so ein Gemeinderat kopfschüttelnd). Leitungen waren teilweise über Kreuz verlegt, so dass der Fußboden aufgebrochen werden musste. Alles Kostenerhöhungen- andererseits wurden auch zusätzliche Maßnahmen durch den Bauausschuss genehmigt.
Anton Moosmayr wollte wissen, was sonst noch alles auf die Gemeinde zukomme. Das beantwortete Georg Meurer: es fehlen noch Ausschreibungsergebnisse für Inneneinrichtung, Außenanlagen, Malerarbeiten innen sowie Schlosserarbeiten (Treppengeländer).
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