Singen bringt die Leut´ zusammen-Wirtshaussingen in Fahlenbach
Einmal monatlich treffen sich die Gesangsfreunde der Region im Sportheim Fahlenbach zum gemeinsamen Singen bayrischer Lieder – und das schon seit 2001, und im Dezember dieses Jahres werden sie ihre 150. Singstunde feiern können. Und mit dabei ist neben Rosa Karger auch Max Beer, der monatlich extra von Wasserburg am Inn nach Fahlenbach zu diesem Gesangstreffen kommt.
Und noch ein langjähriger treuer Sänger war am Abend dabei: Albert Lechner aus Wettstetten, auch gern als „Vergnügungsminister“ tituliert, da er sich um viele Dinge rund um die Gesangsabende kümmert. „Er ist von Anfang an dabei und hat noch nie gefehlt. Ohne ihn und die vielen anderen Freiwilligen könnten wir das alles gar nicht schaffen“, so Rosa Karger. Die Musikbegleitung am heutigen Abend hatten Rosa Karger und Elisabeth Rotter (Gitarre) sowie Max Beer (Zither). Max Beer und Rosa Karger waren auch diejenigen, die den Ton angaben: mit ihren Instrumenten und Liedvorschlägen. Max Beer probte dann vor einigen noch weniger bekannten Liedern erst einmal die erste Strophe mit den Anwesenden, damit die Melodie ins Ohr geht. „So, jetzt haben wir die Unterstimme probiert, und jetzt machen wir auch noch die Oberstimme dazu, und nachher hat das alles einen schönen Klang“, so Beer dabei.
Max Beer (stehend) probt eien neues Lied
Gesungen wird altes bayrisches Liedgut, „das nicht unbedingt melancholisch oder traurig sein muss“, so Rosa Karger, auch viele Lieder, bei denen tägliche Probleme und Begebenheiten, Orte sowie Personen „auf die Schippe“ genommen werden, gibt es im Repertoire. Auch Lieder, die gar nicht mehr so recht bekannt sind wurden „ausgegraben“ und zu den Singstunden mitgebracht. Wer kennt denn schon noch die Lieder „Wo san denn die lustign Tanza?“, „Von Mühlegg auf Schneizlreith“, „Teifi du dürrer“, „Mei Häusl“, „Wenn i mein Hout ins Wasser schmeiß“ oder „Zidda man net a so“. Und nicht nur Lieder aus Ober- oder Niederbayern, sondern auch aus Österreich und der Holledau erklingen. Gelegentlich werden alte Melodien mit neuen Texten versehen, die besser in die heutige Zeit passen, aber auch Eigenkompositionen der Musikanten erklingen. Teilweise werden auch Lieder angestimmt, bei denen Männer gegen Frauen singen, das macht dann die Sache noch reizvoller und führt oft zu großer Heiterkeit. „So kommt Schwung in den Saal“, so Rosa Karger. Ja, die Sängerinnen und Sänger sind keine traurigen Leute, man merkt ihnen die Freude am Singen förmlich an. „Die Leute sollen später auch gern mal zu zweit oder zu dritt singen, wenn ihnen danach ist“, so Rosa Karger. „Lieder können die Schwellenangst nehmen, wenn man zusammen singt“.
Musikbegleitung: Max Beer, Elisabeth Rotter, Rosa Karger
Max Beer berichtete den Anwesenden an dem Abend auch von seinem Seminar in der Nähe von Braunau, bei dem eine Woche lang Lieder geübt und gesungen wurden, in Kleingruppen oder als ganz großer Chor mit allen 140 Beteiligten. Neben Gesang wurden auch Instrumental-Workshops (von der Blockflöte bis zur Zither) durchgeführt und Volkstänze gelehrt. Veranstaltet wurde das Seminar vom Innvierteler Kulturkreis.
Es ist zu wünschen, dass dieses Wirtshaussingen noch eine recht lange Lebenszeit hat, auch wenn der „Nachwuchs“ noch sehr spärlich vertreten.
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