Politikum Schwimmbad
Filmen im Schwimm- und Erlebnisbad? Eigentlich ist dies in der Hausordnung klar geregelt, doch scheinbar auch wieder nicht, denn BGW-Gemeinderat Max Wallner wollte dort, dieses den Wolnzachern zur Erholung dienende Bad seine für Politik missbrauchen.
Ein Sprung ins kühle Nass oder im Wellnessbecken ruhig seine Kreise ziehen, damit war es am vergangenen Freitag urplötzlich vorbei, denn während die Badegäste sich bei sommerlichen Temperaturen im erfrischenden Wasser vergnügten, rückte der Gemeinderat mit einem Filmteam an, um direkt vor Ort Aufnahmen über die Probleme zu machen. Eine Drehgenehmigung hatte er nicht, denn seinen Aussagen zufolge handelt es sich um ein öffentliches Bad.
Ein Blick in die Hausordnung hätte allerdings schon für Aufklärung gesorgt, denn die Hausordnung äußert sich in diesem Punkt mehr als deutlich. In Paragraph 7 heißt es: „Es ist ferner insbesondere untersagt: Das Fotografieren und Filmen auf dem gesamten Gelände.“ „Dies dient besonders den Persönlichkeitsrechten unserer Badegäste“, erklärt Bürgermeister Jens Machold sichtlich verstimmt über diese Aktion. “ Zwar hat sich, wie der Journalist bestätigte, kein Badegast direkt vor Ort beschwert und auch die Persönlichkeitsrechte blieben jederzeit gewahrt, zeigten sich jedoch viele im Nachgang ungehalten. „Wir haben inzwischen auf unseren Newsletter viele Reaktionen erhalten und die allermeisten Badegäste äußerten sich diesbezüglich negativ“, so Hans Widmann.
Besonders aber ärgert ihn, dass das Wolnzacher Schwimm- und Erlebnisbad für politische Zwecke missbraucht werden sollte. In der vergangenen Bauausschusssitzung, berichtete er darüber, dass sich das Wellnessbecken um 2,3 cm gesenkt habe. Dieser Mangel wurde auch bereits 2011 bei den Architekten angezeigt. Doch wie er dem Bauausschuss erläuterte, sah die Architektengruppe dies nicht als Mangel. „Nach der siebten Aufforderung kam hier die Nachricht, dass dies innerhalb des Toleranzbereiches sei“, so Widmann. Warum sich nun das Becken gesenkt hat, das lässt sich noch nicht sagen. Klar scheint nur, dass die deutsche Industrienorm hier einen deutlich geringeren Wert vorgibt. „Aus diesem Grund haben wir dem Bauausschuss nun ein gerichtliches Beweisverfahren vorgeschlagen“, so Widmann.
Damit wurde nun seitens der Gemeinde alles getan um die eigenen Rechte zu wahren. Diese Vorgehensweise wurde auch über alle Parteigrenzen hinweg einstimmig gebilligt. Warum nun aber wollte der Wolnzacher Gemeinderat dann ausgerechnet im Schwimm- und Erlebnisbad ein Interview machen? „Vermutlich um aus einer Mücke einen Elefanten zu machen“, erklärt Hans Widmann, denn eines machte er schon in der Bauausschusssitzung deutlich, der Badebetrieb ist dadurch in keinem Fall gefährdet. Und während man in der Verwaltung erst einmal die Ergebnisse des vom Gericht noch zu bestellenden Gutachters abwarten wird, bevor man dort eine Aussage treffen kann, hat dies Gemeinderat Wallner schon getan. Doch weil er ohne offizielle Genehmigung unterwegs war, werden die Wolnzacher auf diesen Beitrag wohl verzichten müssen, denn, wie zu erfahren war, wird er nicht gesendet werden.
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