Neue Strukturen: Standortübergreifende medizinische Leitung
Die Ilmtalklink stand gerade in der letzten Zeit immer wieder in den Schlagzeilen, und dabei nicht unbedingt positiv. Dies soll sich nun ändern, mit einem neuen Führungsteam und vor allem neuen Strukturen müsse gelingen. Gemeint ist damit beide Krankenhäuser in Pfaffenhofen und Mainburg stärker zu vernetzen und so Synergieen zu nutzen aber gleichzeitig die Versorgung vor Ort auf dem hohen Niveau zu halten.
Bereits 2007 schlossen sich die Krankenhäuser von Pfaffenhofen und Mainburg zusammen, die einzelnen Abteilungen agierten aber bis heute weitestgehend eigenständig. „Schon damals gab es Überlegungen beide Häuser stärker zu bündeln“, erklärte Hans Huber Interimsgeschäftsführer. „Wir wollen dieses Ziel nun zum Leben erwecken“, erläuterte Dr. Marcel John, der seit 2. Mai die Leitung der Klinik übernommen hat.
Im Rahmen von Umstrukturierungen sollen nun in einem ersten Schritt die beiden Abteilungen für Innere Medizin zusammengeführt werden. „Die Führung sollen Andrea Riemenschneider- Müller und Michael Burzin übernehmen, die schon seit Ende 2012 in Mainburg den Chefartzposten innehaben.“ John begründete diesen Schritt vor allem damit, dass für beide Häuser belastbare Strukturen geschaffen werden sollen. Wie Hans Huber hinzufügte, wird das Business im medizinischen Bereich immer härter, so dass vor allem kleinteilige Strukturen dann an die Grenzen dessen stoßen, was zu leisten ist.
von links: Dr. Marcel John Geschäftsführer, Emmer Renate, Betriebsratsvorsitzende aus Pfaffenhofen, Hans Huber, Interimsgeschäftsführer, die beiden neuen Chefärzte Dr. Andrea Riemenschneider-Müller und Michael Burzin
„Wir wollen auch künftig eine wohnortnahe medizinische Versorgung bieten können“, so Dr. Marcel John, der mit der Zusammenlegung beider Abteilungen einen Schritt wagt, der nicht ohne Risiken ist. Gut eineinhalb Jahre sind Andrea Reimenschneider-Müller und Micheal Burzin nun in Mainburg tätig. In dieser Zeit haben die beiden eine gute Verbindung zu den niedergelassenen Ärzten vor Ort aufgebaut. „Dies soll auch so bleiben“, erläutert Micheal Burzin. Den Schritt nach Pfaffenhofen wollen beide daher erst dann wagen, wenn in Mainburg zwei Oberärzte eingestellt sind, die die Patientenversorgung in ihrem Sinne fortsetzen.
Gleichzeitig ist beiden auch klar, dass dieser Schritt unausweichlich ist. „Was passiert, wenn wir es nicht machen“, warf Andrea Riemenschneider-Müller in den Raum. Eine Frage die keiner Antwort bedarf, denn ein schlichter Blick auf die Größenverhältnisse legt dar, dass es dann für Mainburg auf lange Sicht eng werden könnte. „Unser Ziel ist es für beide Häuser standortübergreifend die medizinische Versorgung auf hohem Niveau zu sichern“, erklärt Marcel John. So werden künftig die Kardiologin Dr. Andrea Reimenschneider-Müller und Gastroententerologe Michael Burzin die Abteilung gemeinschaftlich leiten. Dies bietet auch Potential neue Bereiche zu erschließen, „Eine Möglichkeit wäre beispielsweise die elektrophysiologische Untersuchung“, erklärt Andrea Riemenschneider-Müller, die sich ebenso wie Michael Burzin auf die neue Aufgabe freut. „Uns beiden ist bewusst, dass dies schwer werden wird, aber im Sinne eine sehr guten medizinischen Versorgung und einer langfristigen Sicherung, ist dies unumgänglich.“
Beide werden künftig eine Abteilung mit rund 30 Ärzten leiten und dabei immer auch in der Klink sein, die es erfordert. „Natürlich bedeutet, das auch einen größeren Fahraufwand, doch für die Patienten eben auch ein Plus in der Versorgung“, fügte Dr. Marcel John an. Dies ist erster wichtiger Schritt für die Klinik, um langfristig in einem immer rauer werdenden Markt bestehen zu können. Wie die Entwicklung insgesamt weitergehen wird, ob weitere Synergien genutzt werden können, das werden die kommenden Monate zeigen. Dieser Schritt ist jedoch das Signal, dass es auch weiterhin eine wohnortnahe ärztliche Versorgung in der Region geben soll.
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