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Stellenabbau in Manching ohne betriebsbedingte Kündigungen

Auf der heutigen Betriebsversammlung am Airbus Defence and Space-Standort Manching, an der ca. 1.800 Mitarbeiter teilnahmen, stellte der Betriebsrat-Vorsitzende Thomas Pretzl die Eckpunkte vor, die zwischen dem Management und dem Konzernbetriebsrat zur Reorganisation und zum geplanten Stellenabbau in Deutschland vereinbart worden waren.

Manching trifft es mit über 1.000 Stellen, die bis 2017 abgebaut werden sollen, am härtesten von allen Standorten in Deutschland. Daher sei es ein Erfolg und für die Beschäftigten in Manching besonders bedeutsam, dass mit der Unternehmensleitung ein Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen vereinbart werden konnte, so Pretzl. Zudem sichere das Eckpunktepapier der Belegschaft angemessene Abfindungs-, Vorruhestands- und Altersteilzeitleistungen sowie gute Mobilitätsregelungen bei einem konzerninternen Arbeitsplatzwechsel zu. Darüber hinaus verpflichtete sich das Unternehmen, alle Auszubildenden und dualen Studenten unbefristet zu übernehmen.

Für Pretzl ist der geplante Abbau von 2.600 Stellen in Deutschland nicht nachvollziehbar: „Wir halten die Zahlen für viel zu hoch. Nach wie vor hat uns das Management nicht genau erklärt, wo welche Stellen konkret wegfallen.“ Im Gegenteil, in einigen operativen Bereichen sei in Manching derzeit gar nicht an Stellenabbau zu denken, vielmehr müssten aufgrund der Auftragslage Stellen aufgebaut werden.
Für Thomas Pretzl, der auch stellvertretender Konzernbetriebsratsvorsitzender ist und daher an den Verhandlungen mit dem Konzern teilnimmt, gelte es nun, in den anstehenden Verhandlungen über einen Interessenausgleich und einen Sozialplan letzte Details im Kontext von Konzernumstrukturierung und Stellenabbau für die Belegschaft zu regeln. "Wir haben hart verhandelt und dabei ein sehr gutes Ergebnis für die Mitarbeiter rausgeholt. Diese Marschroute wird auch weiterhin gelten."

Bernhard Stiedl, der Zweite Bevollmächtigte der IG Metall Ingolstadt und Unternehmensbeauftragte der IG Metall für die EADS Deutschland GmbH sah auch das Management in der Pflicht: „Das Management hat den Stellenabbau mit einer Erhöhung der Wettbewerbs- und Zukunftsfähigkeit begründet. Sie muss sich daher dann auch daran messen lassen und für eine Zukunft und für Aufträge sorgen.“ Stiedl forderte weiterhin die Politik zum Handeln auf. Man könne nicht keine eine kräftige deutsche Wehrindustrie haben, wenn die Beauftragungen durch die Bundeswehr ausblieben und zudem keine Exporte genehmigt würden, so Stiedl.
 

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