Deutsch-Türkische Freundschaft
Auch wenn das Wetter den ganzen Tag über regnerisch war, so lockerte es gegen späten Nachmittag wieder auf, so dass die Türkisch-Bayrische Nacht vor dem Haus der Begegnung doch draußen und nicht in der Halle stattfinden konnte. Wie bereits früher die Italienische- und Griechische Nacht, so wurde bei der Türkisch-Bayrischen Nacht getanzt, musiziert, gegessen und getrunken.
Recep Bal und Reinhard Haiplik
Und gegen Abend kamen immer mehr Besucher, so dass es mit freien Sitzplätzen langsam eng wurde. Und auf den Bierbänken war ein bunter Mix der beiden Bevölkerungsteile, aber auch Mazedonier, Albaner und Afrikaner gesellten sich zu den feiernden Gästen. Nach einer Begrüßung durch Stadtrat Reinhard Haiplik und den Vorsitzenden der türkisch-islamischen Gemeinde, Recep Bal, traten die drei Pfaffenhofener Musiker Osman Obak, Bilal Karahan und Özkan Burma mit ihren typischen türkischen Musikinstrumenten auf und spielten Volksmusik, die bei den türkischen Besuchern sehr gut ankam. Reinhard Haiplik hatte bereits in seiner Begrüßung gemeint, dass die türkischen Klänge für bayrische Ohren wohl ungewohnt klingen würden, aber das sei ein Ausdruck einer anderen Kultur und helfe zum gegenseitigen Verständnis beizutragen. Die drei Musiker spielten immer wieder in Abwechslung mit den Tänzern.
Die eigentlich zu Beginn geplante Folkloregruppe Türkiyem aus München, die traditionelle Tänze der Türkei aufführen wollte, steckte im Stau und konnte erst später auftreten. Sie führte verschiedene Volkstänze auf, unter anderem einen Volkstanz von der Schwarzmeerküste, der mit viel Schwung auf die Bühne gebracht wurde. Sie wurden dabei von nur einem Musiker begleitet, der mit seinem Instrument die Tänzerinnen und Tänzer anfeuerte.
Zwischendurch nutzten immer wieder einige jugendliche Tänzer die freie Bühne und zeigten ebenfalls ihr folkloristisches Können. So bot der Abend eine laufende Abwechslung, nur während eines Gottesdienstes war eine Pause angesagt, um nicht zu stören. Den Höhepunkt der Darbietungen lieferte am Abend die Gruppe Unterbiberger Hofmusik (die Familie Himpsl). Sie musizieren seit Jahren immer wieder gemeinsam mit internationalen Gästen, wobei sie erfolgreich Arrangements entwickelten, die die traditionellen Grenzen überschreiten und doch zu einer Einheit werden. So entstand vor kurzem eine neue CD mit dem Titel Bavaturka, bei der bayrische und türkische Musik gekonnt verbunden werden. Inspiriert wurde diese Arbeit durch eine Reise in die Türkei, in der die Musiker tiefe Einblicke in die türkische Musik erlangen konnten. Und nach Meinung Franz Josef Himpsls sind die ungeraden Taktarten der türkischen Musik die Vorlage für die Musik des Balkans und haben darüber hinaus auch die bayrische Musik beeinflusst. Die Unterbiberger Hofmusik trat zusammen mit Schülern Pfaffenhofener Schulen auf, mit denen sie gemeinsam einige Stücke geprobt hatten. Zu essen gab es viele türkische Spezialitäten, die an den Ständen angeboten wurden, an denen sich immer wieder lange Schlangen bildeten.
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